Erol Önderoglu steht in der Türkei vor Gericht, der Grund: Er hat an einer Solidaritätskampagne für die inzwischen geschlossene pro-kurdische Tageszeitung "Özgür Gündem" teilgenommen.

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Istanbul – Der Prozess wegen Terrorpropaganda gegen den Türkeiexperten der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG), Erol Önderoglu, wird am Mittwoch in Istanbul fortgesetzt. Önderoglus Anwalt, Tora Pekin, sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe um zusätzliche Zeit für die Verteidigung gebeten. Sollte das Gericht dem Antrag stattgeben, werde der Prozess voraussichtlich erneut vertagt, ansonsten könnte ein Urteil fallen.

Önderoglu steht wegen der Teilnahme an einer Solidaritätskampagne für die inzwischen geschlossene pro-kurdische Tageszeitung "Özgür Gündem" vor Gericht. Er werde persönlich nicht an der Fortsetzung des Prozesses teilnehmen, sagte er der dpa. Im selben Verfahren sind die Vorsitzende der türkischen Menschenrechtsstiftung, Sebnem Korur Fincanci, und der Autor Ahmet Nesin angeklagt. Für den Vorwurf der Terrorpropaganda können sie nach Angaben Pekins zu einer Haftstrafe von bis zu sieben Jahren verurteilt werden. Die drei Angeklagten saßen zwischenzeitlich in Untersuchungshaft, kamen nach internationalen Protesten aber wieder frei. Prozessbeginn war im November 2016. (APA, 17.7.2019)