Die Kritik aus dem US-Senat an Libra hat auch den Kurs des Bitcoin gedrückt – zumindest kurzfristig.

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Das vernichtende Urteil von US-Senatoren über die geplante Facebook-Kryptowährung "Libra" setzt Bitcoin zu. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise fiel am Mittwoch auf bis zu 9226 Dollar und büßte damit binnen 24 Stunden rund 1.500 Dollar ein.

Am Dienstag hatte der Bankenausschuss des US-Senats David Marcus, der bei Facebook das Projekt "Libra" leitet, in die Mangel genommen. Die Parlamentarier bezeichneten die Pläne des Online-Netzwerksals "verrückt". Außerdem sei es eine "wahnhafte Idee", dass Facebook angesichts zahlreicher Datenskandale glaube, die Politik werde dem Unternehmen erlauben, Geld seiner Kunden zu verwalten.

Rechnung ohne Politik gemacht

"Facebook und Co. haben die Rechnung offensichtlich nicht mit den politischen Führungseliten gemacht", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Die Skepsis um Libra ist größer geworden. Dafür scheinen die regulatorischen Bedenken zu groß und geeignete Antworten seitens Facebook noch nicht vorhanden zu sein." Unabhängig vom US-Senat hatte sich am Dienstag auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz kritisch zu "Libra" geäußert.

Bitcoin werde der Gegenwind für die Facebook-Währung aber nur kurz belasten, prognostizierte Lennon Sweeting, Chef-Händler des Kryptowährungsbrokers Coinsquare. Die Cyber-Devise werde schnell wieder auf das Niveau von 11.000 bis 12.000 Dollar zurückkehren. (APA, 17.07.2019)