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Lashana Lynch wird Topagentin 007, James Bond aber nicht ablösen.

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Die #MeToo-Ära setzt dem berühmten britischen Geheimagenten 007 ganz schön zu. Kann der hypertrophe Weltretter und Frauenvernascher weitermachen wie bisher? Ja. Die Produzenten versichern: James Bond wird James Bond bleiben. Als Zugeständnis an die Genderdebatte soll aber aus dem "Bond Girl" eine "Bond Woman" werden. Und auch die jahrzehntelang bewährten Aufreißschmähs werden 2020, wenn der Film in die Kinos kommt, angeblich nicht mehr ziehen.

Vor allem aber spielt der noch titellose "Bond 25" mit der Idee, 007 könnte zur Abwechslung einmal eine Frau sein. Aussagen eines Insiders zufolge, auf die sich nun alle Welt stützt, soll dann, wenn M zu Anfang des Films nach dem Geheimagenten 007 ruft, Lashana Lynch bei der Tür hereinkommen: die 31-jährige Londoner Schauspielerin mit jamaikanischen Wurzeln. Für eingefleischte Bond-Fans muss das ein "popcorn-dropping moment" sein.

Schlagkräftige Szenen

Nachdem James Bond in den Ruhestand getreten war, hatte eine weibliche Agentin seine ikonische Nummer übernommen. Und wenn man den wenigen im Netz kursierenden Filmteasern glauben schenkt, haben die Drehbuchschreiber der weiblichen 007 auch einige schlagkräftige Szenen gegönnt. Doch so schnell lässt sich Bond nicht abschaffen. Der gute Mann kehrt aus der Pension zurück und bekommt seine langjährige Nummer eh wieder zurück. Frau 007 muss also bald weichen.

Lashana Lynch, die offiziell in einer Rolle namens Nomi geführt wird, wird ihre kurze Zeit nützen. Das tat sie bereits als Airforce-Pilotin Maria Rambeau in Captain Marvel. Zuvor hat sie in Fernsehserien gespielt und sich etwa für die Rolle einer Rennläuferin im Film Fast Girls einen Sportlerkörper antrainiert.

Von Großmutter geprägt

Dass sie zupacken kann, entnimmt man auch ihren Killer-Kickboxing-Videos auf Instagram. Als jemand, der wie sie vorzugsweise die nicht Repräsentierten repräsentiert, wie sie in einem Interview sagte, ist das sicher eine gute Basis. Lynch, die insbesondere von ihrer Großmutter geprägt wurde, der sie neben ihren kämpferischen Eigenschaften auch eine Schulung in puncto Eleganz verdankt, wie sie sagt, wollte ursprünglich Sängerin werden – und hat dies nie ganz aufgegeben.

Doch dann zog es sie zum Schauspiel. Sie absolvierte die Sylvia Young Theatre School in London, seither geht es karrieretechnisch stetig bergauf. Einen Namen hatte sie jedenfalls schon vor ihrer 007-Rolle. (Margarete Affenzeller, 17.7.2019)