Verspätet, gestrichen: Ohne Brösel geht es beim Fliegen nicht.

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St. Pölten – Flugreisen sind vielfach auch heuer nicht ohne Ärgernisse zu haben. Viele Urlauber klagen diesen Sommer über Probleme mit dem Flug – überbuchte Maschinen, kurzfristig abgesagte Flüge oder lange Verspätungen, heißt es bei der AK NÖ. Besonders hart traf es demnach zwei Freundinnen aus dem Waldviertel, die ein Wochenende in Italien verbringen wollten und Sonntagabend pünktlich zu Hause sein mussten.

Drei Stunden vor Abflug die SMS der Fluglinie: "Flug fällt aus". Die einzige angebotene Alternative: ein Rückflug 26 Stunden später. Die Damen nahmen sich sodann auf eigene Faust einen Mietwagen, um rechtzeitig daheim zu sein. Denn weder Kinder noch Job konnten warten. Mit Unterstützung der AK wollen sie nun die zusätzlich entstandenen Kosten bzw. eine Entschädigung von der Fluglinie eingefordern.

Flugausfall – was tun?

"Ist ein Flug überbucht oder fällt gänzlich aus, können Sie zum einen die Rückerstattung des Ticketpreises verlangen. Alternativ haben Sie das Recht auf die schnellstmögliche anderweitige Beförderung an Ihr Reiseziel", erklärt AK-Reiseexpertin Sandra Nowak. Dafür müssen laut einem aktuellen OGH-Urteil auch andere Fluglinien herangezogen werden, wenn so eine zeitnahe Heimreise möglich ist. Außerdem winkt in vielen Fällen eine finanzielle Entschädigung im Falle von Flugverspätungen über drei Stunden oder -annullierungen: bei Flugstrecken bis 1.500 km bis 250 Euro, bei bis zu 3.500 km 400 Euro und bei Flügen über 3.500 km bis zu 600 Euro pro Person.

Mängel reklamieren

Abgewohnte Zimmer, Baulärm, schmutziger Pool – auch von bösen Überraschungen am Urlaubsort berichten Reisende. Hier gilt laut AK-Reiseexpertin Nowak: "Reklamieren Sie die Mängel schriftlich beim Vertreter des Reiseveranstalters vor Ort und verlangen Sie deren Behebung". Sei das nicht möglich, empfehle es sich, alles genau zu dokumentieren, am besten per Foto und Video. So könne nach der Heimkehr vom Urlaub reklamiert und eine Reisepreisminderung gefordert werden.

Noch bis 11. August stehen die KonsumentenschützerInnen der AK Niederösterreich am Flughafen Wien-Schwechat an einem eigenen Infoschalter im Terminal 3 in der Abflughalle für Beratungsgespräche zur Verfügung – freitags von 14 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 7 bis 12 Uhr. (red, 17.7.2019)