Servus TV hat nach unbestätigten STANDARD-Infos ein Talkshowformat mit dem Anwalt und "Krone"-Sonntagskolumnisten Tassilo Wallentin ("Offen gesagt") konzipiert. Eine Pilotfolge soll der Sender laut mehreren Quellen schon produziert haben.

Wallentin sagt auf STANDARD-Anfrage: "Nein, das stimmt nicht, es gibt wirklich kein Projekt" mit Servus TV. Er räumt aber ein: "Es gibt immer wieder Gespräche und Überlegungen." Der STANDARD bat auch den Sender um Stellungnahme: ServusTV gibt dazu keinen Kommentar ab.

"Es gibt wirklich kein Projekt", sagt Tassilo Wallentin zu STANDARD-Infos, er pilotierte ein Showformat auf Servus TV.
Foto: Heribert Corn

Ob ein solches Format jemals auf Sendung geht, liegt an Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz. Ihm soll nach STANDARD-Infos die Pilotfolge des Formats mit Wallentin vorliegen. Mateschitz entscheidet persönlich über wesentliche neue Formate bei Servus TV, das der Konzernboss vor zehn Jahren gestartet hat. Seit wenigen Tagen ist Servus TV auch wieder aus der konzerneigenen Medienholding Red Bull Media House herausgelöst und berichtet direkt an Mateschitz. Ein Sympathiebeweis für den Kanal, heißt es intern.

Senderchef Ferdinand Wegscheider konnte die Marktanteile in den vergangenen Monaten kontinuierlich steigern, im Juni schaffte Servus TV erstmals drei Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum ab zwölf Jahren. Wegscheider setzt nicht allein in seiner wöchentlichen TV-Kolumne "Der Wegscheider" auf eine redaktionelle Linie rechts eines von ihm definierten "Mainstreams" anderer Medien.

"Nein, das stimmt nicht"

Tassilo Wallentin passte mit seinen Themen und Zugängen in "Offen gesagt"-Kolumnen in der Sonntags-"Krone" und, gesammelt, in Büchern gut zur Linie des Senders. Er erklärt am Donnerstag auf STANDARD-Anfrage zu dem Projekt: "Nein, das stimmt nicht." Gab es eine Pilotsendung? "Es gibt wirklich kein Projekt, gar nichts." Auf weitere Nachfrage zu der Pilotfolge, die beim Sender und dem Eigentümervertreter vorliegen soll, sagt Wallentin: "Es gibt immer wieder Gespräche und Überlegungen." Aber: "Es gibt derzeit kein Projekt."

In dem Servus-Format soll Wallentin nach den STANDARD-Infos als Moderator auftreten. Nach ersten Infos soll es es um die inhaltliche Auseinandersetzung eines Einzelnen mit einer Gruppe zu bestimmten Themen gehen.

Mit Wallentins Kolumnenplattform "Kronen Zeitung" hatte Servus TV von Frühjahr 2015 bis Herbst 2016 eine enge Sendungskooperation – ein werktägliches Vorabendmagazin namens "Servus Krone". Der Publikumserfolg war eher überschaubar. (fid, 18.7.2019)