Präsident Trump hofft auf lukrative Waffengeschäfte.

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Saudischer F-15-Jet im Landeanflug. Die USA wollen auf der Prince Sultan Air Base moderne F-22-Flugzeuge stationieren.

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Soldaten aus den Emiraten, die unter saudischem Kommando im Jemen kämpfen.

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Fünfhundert US-Soldaten sollen demnächst nach Saudi-Arabien verlegt werden. CNN berichtet unter Berufung auf zwei Quellen im Pentagon, dass ein kleines Vorauskommando bereits auf der Prince Sultan Air Base, 130 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Riad, gelandet ist. Die Soldaten bauten dort zuerst ein Patriot-Luftabwehrsystem auf, das den Stützpunkt vor Raketenbeschuss schützen soll.

Auf Mitte Juni aufgenommen Satellitenbildern ist am Ende einer der beiden Landebahnen rege Bautätigkeit zu erkennen, Pioniere der US-Armee errichten derzeit Unterstände und befestigte Fahrwege.

Satellitenbilder zeigen Bauarbeiten.

Offiziell bestätigt haben die Truppenstationierung bisher weder die Saudis noch die US-Regierung, laut CNN soll der US-Kongress nächste Woche verständigt werden.

Verteidigungsminister Patrick Shanahan hatte vor einem Monat angekündigt, 1.000 Soldaten nach Nahost zu verlegen, ohne das Zielland zu nennen. Da Saudi-Arabien mit Mekka und Medina die heiligsten Stätten des Islam beherbergt, ist die Stationierung westlicher Truppen ein heikles Thema.

Kongress blockiert Rüstungsgeschäft

Ein milliardenschweres Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wird derzeit vom US-Kongress blockiert. Nach dem Senat stimmte am Mittwoch auch das Repräsentantenhaus gegen die Waffenlieferung im Umfang von 8,1 Milliarden Dollar (7,2 Milliarden Euro). Die Abgeordneten befürchten, dass die präzisionsgesteuerte Munition der US-Herstellers Raytheon im Jemen gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden könnte.

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, ein Veto gegen den Kongressbeschluss einzulegen. Um dieses zu überstimmen, wäre eine Zweidrittelmehrheit in beiden Kongresskammern erforderlich.

Trump umging Kongress

Trumps Regierung hatte in einem seltenen Schritt den Kongress umgangen, um den Verkauf von Waffen, Munition und Dienstleistungen zur Wartung von Flugzeugen zu genehmigen. Genehmigt wurde auch der Transfer von Waffen nach Jordanien. Außenminister Mike Pompeo begründete das Vorgehen damit, dass die Lieferungen wegen der Aktivitäten von Saudi-Arabiens Erzfeind Iran dringend nötig seien.

Der Iran unterstützt im Jemen-Krieg die schiitischen Huthi-Rebellen. Saudi-Arabien steht dagegen an der Spitze einer arabischen Allianz, die die Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi unterstützt.

Die USA sind ein traditioneller Verbündeter Saudi-Arabiens. Wegen dessen Vorgehens im Jemen und der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi ist die Kritik an Saudi-Arabien aber lauter geworden – auch in den Reihen von Trumps Republikanern. (red, APA, 18.7.2019)