Eine absurde Challenge ist aktuell auf sozialen Netzwerken besonders populär.

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Zu der Liste absurder Internetchallenges kommt eine weitere hinzu: die "Running Butthole Challenge" beziehungsweise die "Vagina Challenge". Nutzer, vorwiegend Frauen, rennen in Richtung ihres Smartphones und springen so, dass am Ende des Clips ihr Gesäß zu sehen ist. Wie "Daily Dot" berichtet, startete die viral gegangene Mutprobe mit Hintern im Mittelpunkt des Videos vor ungefähr einem Monat. Ein Pornografiedarsteller hatte einen Clip auf Twitter geteilt, in welchem er sie durchführt.

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Große Popularität

Kurze Zeit später erlangte die Challenge große Popularität – und migrierte von Hintern zu Vaginas. Die nicht jugendfreien Videos haben so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, dass ihnen nun etwa auf Reddit ein beliebter, eigener Subreddit gewidmet wird – "RunningBholechallenge". Im Subreddit "OutOfTheLoop", wo Personen, die eine Entwicklung verschlafen haben, Fragen stellen, traf ein Beitrag eines Nutzers, der wissen wollte, warum User solche Videos erstellen, auf große Resonanz: Mehr als 9.000 Upvotes erhielt das Posting, dazu kommen über 500 Kommentare. Clips der Challenge wurden zum Teil mehr als vier Millionen Mal angesehen. Zusätzlich reagieren zahlreiche User mit Witzen.

Bizarr

Im heurigen Jahr etablierten sich zahlreiche Challenges, manchmal mehr, manchmal weniger bizarr. Aktuell hat etwa die "Bottle Cap"-Challenge einen Netzhype ausgelöst, bei der Teilnehmer mit dem Fuß den Schraubverschluss einer Getränkeflasche so streifen, dass er zu Boden fällt. Bei der "Shell on"-Challenge aßen User Lebensmittel samt der Verpackung. Bei der Cheese-Challenge warfen sie Käse auf Babys, und bei der "Bird Box"-Challenge liefen sie mit Augenbinde durch die Welt.

"Man macht dort mit, um zu zeigen, dass man dazugehört", erklärt Kommunikationswissenschafter Jan-Hinrik Schmidt, der am Hamburger Leibniz-Institut für Medienforschung die Öffentlichkeiten der Onlinewelt erforscht, die Faszination von Online-Mutproben. Neben dem Gewinn von Informationen seien Selbstdarstellung und Beziehungspflege die wichtigsten Funktionen, die soziale Medien für ihre Nutzer erfüllen. Von herkömmlichen Mutproben, wie man sie seit langem vom Schulhof kennt, unterscheiden sich die Challenges dem Forscher zufolge hauptsächlich durch ihre hohe Reichweite. (red, 18.7.2019)