Medienbegleitung etwa bei Ministerreisen gehört zu den politmedialen Standard-Übungen. Wenn ÖVP-Chef Sebastian Kurz von Sonntag bis Dienstag das Silicon Valley bereist und dort etwa am Montag Netflix-Chef Reed Hastings trifft, sind also einige Journalisten dabei, bestätigt man bei der ÖVP auf Anfrage.

Journalisten von "Presse", "Österreich", "Kurier", "Kronen Zeitung", "Vorarlberger Nachrichten", APA, ORF und Puls 4 begleiten den Altkanzler ins Digi-Tal, zudem jemand von der Startup-Plattform Der Brutkasten. DER STANDARD war ebenfalls eingeladen, schickte aber niemanden mit. Für den ORF berichtet ein US-Korrespondent, auch "Die Presse" setzt ihren US-Korrespondenten ein.

Für Puls 4 kommt Markus Breitenecker, im Hauptberuf Geschäftsführer der Privatfernsehgruppe ProSiebenSat1Puls4 – um zu berichten, hieß es auf Anfrage bei den Organisatoren.

Mit Kurz im Silicon Valley: ProSiebenSat1Puls4-Chef Markus Breitenecker hat schon ein Buch darüber geschrieben, wie die Medienpolitik mit den Tech-Riesen umgehen sollte.

Breitenecker hat zusammen mit P7S1P4-Chefredakteurin Corinna Milborn ein Buch über den Umgang mit der Bedrohung aus dem Silicon Valley für die traditionellen Medien geschrieben: "Change the Game – Wie wir uns das Netz von Facebook und Google zurückerobern". Das Buch mit einigen medienpolitischen Anregungen plädiert etwa für gemeinsame Onlineplattformen und -aktivitäten von privaten und öffentlich-rechtlichen Medien aus, unterstützt mit Gebührengeldern.

Update: Schon in Kalifornien hieß Gerold Riedmann, Chefredakteur der "Vorarlberger Nachrichten" die Reisegruppe via Twitter quasi willkommen:

Riedmann ist seit Juli und noch bis August bei einer Fortbildung an der Stanford University im Silicon Valley. (fid, 18.7.2019)