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Buenos Aires – Fast zwei Jahre nach dem Verschwinden des argentinischen U-Boots ARA San Juan mit 44 Seeleuten an Bord hat eine parlamentarische Untersuchungskommission die Regierung und die Marine für die Tragödie verantwortlich gemacht. Das U-Boot sei bereits vor seinem Untergang in schlechtem Zustand gewesen und nicht regelmäßig gewartet worden, hießt es in dem Bericht.

Demnach hatte es in dem Schiff bereits vor der Autorisierung der Mission mehr als 30 Störungen oder technische Ausfälle gegeben. Zudem hätten die politisch Verantwortlichen die Angehörigen der Opfer nicht ausreichend über die Vorfälle und Suchmaßnahmen informiert.

Verschwunden

Die ARA San Juan war am 15. November 2017 auf der Fahrt von Ushuaia im äußersten Süden Argentiniens nach Mar del Plata verschwunden. Zuvor hatte es technische Probleme an Bord gegeben. Zudem wurde in der Nähe der letzten bekannten Position des U-Boots eine Explosion registriert.

Eine Suchmannschaft der privaten Firma Ocean Infinity hatte das U-Boot ein Jahr später rund 500 Kilometer östlich des Golfs San Jorge in mehr als 900 Metern Tiefe vor der patagonischen Küste geortet. Die argentinische Regierung schloss eine Bergung damals aus. Argentinien verfüge nicht über die nötigen technischen Möglichkeiten, hieß es zur Begründung.

Die ARA San Juan mit einer Kiellänge von 65 Metern wurde im Auftrag der argentinischen Kriegsmarine von den damals dem Thyssen-Konzern gehörenden Nordseewerken in der norddeutschen Stadt Emden gebaut und 1985 in Dienst gestellt. Das U-Boot mit einem dieselelektrischen Antrieb war für Tauchfahrten bis 300 Meter Tiefe ausgelegt. (APA, 19.7.2019)