Als kampfbereit und unschuldig bezeichnet sich Carlos Ghosn – und geht zum Gegenangriff über. Der Ex-Spitzenmanager klagt seine früheren Arbeitgeber Nissan und Mitsubishi.

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Yokohama/Tokio – Der Feldzug von Renault und Nissan gegen den ehemaligen Renault-Spitzenmanager Carlos Ghosn ist um eine Facette reicher. Der frühere Spitzenmanager hat in den Niederlanden Klage gegen Nissan und Mitsubishi eingereicht. Eine Sprecherin Ghosns in Paris bestätigte am Freitag die Klagseinbringung und damit einen Bericht der französischen Zeitung "Le Figaro".

Ghosn wirft Nissan und Mitsubishi eine missbräuchliche Beendigung seines Arbeitsvertrags als Mitarbeiter der NMBV vor. Dabei handelt es sich um eine Tochter der beiden japanischen Autobauer mit Sitz in den Niederlanden.

Laut "Le Figaro" fordert Ghosn 15 Millionen Euro Schadenersatz. Die Anwälte des 65-Jährigen argumentieren, dass Ghosn sein Amt beim Gemeinschaftsunternehmen von Renault und Nissan (RNBV) niedergelegt habe. Das gelte allerdings nicht für seinen Posten bei NMBV. Nach Ansicht von Ghosns Anwälten ist der Vertragsbruch nicht ausreichend begründet.

Nach der Verhaftung Ghosns in Japan war das von ihm geschaffene und kontrollierte französisch-japanische Auto-Bündnis zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi in eine Führungskrise geraten. Ghosn war ein Verstoß gegen Börsenauflagen in Japan vorgeworfen worden. Dieser bestreitet die Vorwürfe. (dpa, 19.7.2019)