Die Roloway-Meerkatze zählt heute zu den seltensten Primaten Afrikas. Die IUCN stuft sie als "stark gefährdet" ein.

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Paris – Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat der Roten Liste 7.000 bedrohte Arten hinzugefügt. In der neuesten Fassung der Roten Liste sind somit 105.000 Arten aufgeführt, von denen 28.000 als direkt vom Aussterben bedroht gelten. "Der Niedergang der Natur vollzieht sich in einem nie dagewesenen Tempo", erklärte IUCN-Chefin Grethel Aguilar.

Primaten, Fische und Bäume sind demnach vor allem durch die Rodung der Wälder und Überfischung bedroht. Im Mai hatte der Weltrat für Biodiversität (IPBES) in seinem Bericht gewarnt, dass rund eine Million Tier- und Pflanzenarten schon "in den kommenden Jahrzehnten" ausgestorben sein könnte, sollte die Menschheit ihren Umgang mit der Natur nicht ändern. Die Wissenschafter forderten vor allem "tiefgreifende Änderungen" vor allem in der Landwirtschaft.

Auch Tiefseefische betroffen

In die aktuelle Fassung der Roten Liste der IUCN wurden unter anderem Breitnasenfische und Gitarrenfische, aber auch sieben Primatenarten aufgenommen. So leben von der Roloway-Meerkatze nur noch 2.000 Exemplare in der Elfenbeinküste und Ghana in freier Wildbahn. In West- und Zentralafrika seien 40 Prozent aller Primaten vom Aussterben bedroht, erklärte die Weltnaturschutzunion. Die größte Gefahr bestehe für Arten, die von Menschen als Nahrung genutzt würden, erklärte der Chef der für die Rote Liste zuständigen IUCN-Abteilung, Craig Hilton Taylor.

In Japan sind den Angaben zufolge bereits mehr als die Hälfte der Süßwasserfischarten vom Aussterben bedroht, in Mexiko mehr als ein Drittel. Auf die Rote Liste wurden aber auch über 500 Tiefseefische und Mollusken gesetzt, die mehr als tausend Meter unter der Wasseroberfläche leben.

Viele dieser Tiere seien lebende Fossilien, die sich über Jahrmillionen kaum verändert hätten, erklärte der Experte der Zoological Society of London, Andrew Terry. "Auch nur eine dieser Arten zu verlieren, kommt dem Verlust von Millionen Jahren der Evolutionsgeschichte gleich". (red, APA, 21.7.2019)