Der Bahnverkehr ist vom Streik acht Stunden lang von 9 bis 17 Uhr betroffen. Es wird erwartet, dass vor allem regionale Züge ausfallen – auch in die Touristenhochburg Venedig.

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Rom – In der dritten Juli-Woche ist das Urlaubsland Italien mit einer Streikwelle konfrontiert, die den Bahn-, Flug- und Nahverkehr betreffen wird. Am Mittwoch ist ein Streik im Bahn- und im Nahverkehr sowie im Logistikbereich geplant. Von dem Ausstand betroffen sind auch Taxis. Schiffe, Autovermieter und Autobahnbetreiber, teilten die konföderierten Gewerkschaftsverbände mit.

Der Streik steht unter dem Motto "Setzen wir Italien wieder in Bewegung" und richtet sich gegen die Regierung, die laut den Gewerkschaften unzulängliche Maßnahmen in Sachen Beschäftigung und Transportsicherheit ergriffen hat.

Der Bahnverkehr ist vom Streik acht Stunden lang von 9 bis 17 Uhr betroffen. Es wird erwartet, dass vor allem regionale Züge ausfallen. Hochgeschwindigkeitszüge auf den wichtigen Linien sind vom Streik nicht betroffen.

Am Freitag folgt dann ein Streik im Flugverkehrsbereich. Der Arbeitsausstand findet vier Stunden lang von 10 bis 14 Uhr statt.

Sabotageakt in Florenz: Italiens Bahnsystem im Chaos

Durch einen Sabotageakt auf eine Hochgeschwindigkeits-Bahnlinie in Florenz ist Italiens Bahnsystem am Montag ins Chaos gestürzt worden. Drei Brände unweit des Bahnhofs Rovezzano zerstörten Kabel zur Datenübermittlung, die den Hochgeschwindigkeits-Bahnverkehr auf der Nord-Süd-Achse von Mailand nach Neapel regeln.

Die Bahnlinie Rom-Florenz wurde mehrere Stunden gesperrt. Erst gegen 9.00 Uhr konnten wieder Züge fahren – allerdings mit verminderter Geschwindigkeit. Verspätungen von über vier Stunden wurden bei den Hochgeschwindigkeitsverbindungen gemeldet. 42 geplante Fahrten von Hochgeschwindigkeitszügen wurden abgesagt.

Unzählige Personen, die ratlos auf die Abfahrt ihrer Züge warteten, versammelten sich auf Roms Hauptbahnhof Termini. Die Bahngesellschaft FS kündigte die komplette Rückerstattung der Bahnticket-Kosten für Passagiere an, die am Mittwoch auf ihre Reise verzichten.

Die Polizei vermutete einen Sabotageakt von Anarchistengruppen, die sich unter anderem gegen den Bau der Hochgeschwindigkeitslinie zwischen Turin und Lyon wehren. Innenminister Matteo Salvini versprach Strafen für die Täter.

Die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Mailand und Rom mit dem Knotenpunkt Florenz ist stark befahren. Dank der Hochgeschwindigkeitszüge kann die circa 650 Kilometer lange Strecke zwischen Mailand und Rom in drei Stunden zurückgelegt werden.

(red, APA, 22.7.2019)