Der Soundtrack zu künftigen Postzustellungen könnte bereits im Jahr 1973 geschrieben worden sein: "Ja mir san mitm Radl da".

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Wien – Das Packerl vom Biker: Die Post testet die Zustellung von Paketen via Elektro-Lastenrad. Im dritten Wiener Gemeindebezirk werden in den kommenden drei Monaten zwei batteriebetriebene Fahrzeuge unterwegs sein, sagte Peter Umundum, Post-Vorstand für Paket und Logistik, am Dienstag in einem Pressegespräch. Bewährt sich das Konzept, soll es auf größere Städte in ganz Österreich ausgerollt werden.

"Nachhaltige Logistik wird immer wichtiger", erklärte Umundum. Nicht nur von Empfängerseite gebe es erhöhte Sensibilität, sondern auch "große Versender" würden in ihren Ausschreibungen zunehmend darauf achten, wie "grün" das Angebot sei. Mit den Lastenrädern ergänzt die Post ihre bisher aus 1.600 E-Fahrzeugen bestehende Flotte.

Von Inzersdorf in die Haidingergasse

Zentrum des Pilotversuchs ist die Zustellbasis in der Haidingergasse in Wien-Landstraße. Anders als üblich, fahren die Fahrrad-Paketauslieferer nicht mehr – wie ihre Dieselfahrzeug-Kollegen – ins Logistikzentrum Inzersdorf, um dort "ihre" Pakete abzuholen und anschließend zuzustellen, sondern die Ware wird schon fertig sortiert in einer Metallbox in den dritten Bezirk geliefert. Der Radpostler braucht die Box dann nur noch auf sein Gefährt montieren und kann mit seiner Route beginnen.

Laut Umundum sollen zwei Räder zwei Dieselkleinlaster ersetzen und damit verbundene CO2-Mengen einsparen. In Summe entspricht das im Pilotversuch einem Tagesumfang von rund 300 Paketen. Das Projekt wird nach drei Monaten evaluiert – wobei neben Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit auch die Frage relevant ist, ob die Umstellung rentabel ist. "Die aktuelle Hypothese lautet: Ja", so der Postvorstand.

Gegen Jahresende soll dann die Entscheidung folgen, ob die Lastenrad-Zustellung ausgeweitet wird. In diesem Fall sieht Umundum nicht nur in Wien Potenzial , sondern in allen größeren Städten Österreichs. (APA, 23.7.2019)