Die Bewohner der "Sesamstraße" und die Minions haben das Salzburger Architekturbüro Precht dazu inspiriert, ein Baumhaus zu kreieren. Mit dem Modulbau namens "Bert" haben die Architekten in Kooperation mit dem Start-up Baumbau ein variables Gebäude geschaffen, das einem Baum mit seinem Stamm und all seinen Ästen ähnlich ist. Dort, wo sich bei einem Baum die Äste ausstrecken, befinden sich große runde Fenster, die den Blick auf die Natur freigeben. "Wir haben uns beim Planen überlegt, wie Kinder sich ein Baumhaus vorstellen", so Architektin Fei Tang Precht.

Foto: Studio Precht

"Wir glauben, dass die Zukunft des Tourismus nicht in großen Hotels und Massentourismus liegt, sondern in Gebäuden, die einzigartige Erlebnisse bieten", so Rudolf Obauer von Baumbau, dessen Unternehmen sich auf Tiny Houses, Baumhäuser und alternativen Tourismus spezialisiert hat. "Bert" kann aber auch als Gartenhäuschen, Mehrfamilienhaus oder Stadthaus konzipiert werden. Anbau jederzeit möglich. Das Innenleben von "Bert" ist eher in dunklen Farben gehalten – das soll eine gemütliche höhlenartige Atmosphäre schaffen und den Blick auf die großen Glasöffnungen lenken.

Foto: Studio Precht

In Regionen mit geringerem Waldbestand kann die Holzstruktur durch Stahl ersetzt werden. Obwohl "Bert" ursprünglich als Tiny House designt wurde, ist es ausbaufähig und kann je nach Bedarf auch mehr Platz bieten. "Wir wissen, dass Häuser wie 'Bert' nicht die zukünftige Entwicklung im großen Stil sein werden, aber wir müssen mehr wagen, ausprobieren und experimentieren, um die Zukunft diverser zu gestalten", so Chris Precht.

Ökologisch ist das Haus nachhaltig: Es ist mit Solarpaneelen, einer selbstkompostierenden Toilette und einer Wasseraufbereitungsanlage ausgestattet.

Foto: Studio Precht

Das Modulsystem von "Bert" macht es möglich, auf individuelle Kundenwünsche flexibel zu reagieren. Schlafzimmer, Küche, Wohnzimmer, Bibliothek und Badezimmer können variiert und angepasst werden. Das macht die zu erwartenden Kosten transparenter als bei herkömmlichen Bauprojekten, so die Entwickler. Das kleinste ausbaufähige Modul kostet 120.000 Euro. Die ersten "Berts" sollen im Frühling 2020 fertig sein. (adem, 27.7.2019)

Links

www.precht.at

www.baumbau.at

Foto: Studio Precht