In 19 von 23 Wiener Bezirken muss das kostenpflichtige Parkpickerl geklebt werden, sofern innerhalb der Zonen länger geparkt werden will.

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Wien – Mit seinem Vorstoß, dass nur Wiener kostenlos in Wien parken können sollen, hat Ernst Nevrivy (SPÖ), Bezirksvorsteher in der Donaustadt, eine rege Debatte zum Wiener Parkpickerl gestartet. Nevrivy hatte im Interview mit dem STANDARD ein wienweites Parkpickerl gefordert. "Es muss ausgeschlossen werden können, dass Nichtwiener in Wien kostenlos parken können", sagte er. Dieses Pickerl müsse kostenlos sein. Darüber hinaus sei aber ein zweites, wie bisher kostenpflichtiges Parkpickerl für jene Bezirke nötig, die mit Parkplatzproblemen zu kämpfen haben.

Die grüne Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein kann dem Vorschlag Nevrivys nur wenig abgewinnen. Am besten sei eine Ausweitung des Parkpickerls in der jetzigen Form auch für die Donaustadt, hieß es auf Anfrage. Das lehnt Nevrivy hingegen ab.

Hebein kündigte aber ein Gespräch mit Nevrivy an, wo sein Vorschlag diskutiert werden soll – genauso aber auch Themen wie Citymaut, Ausbau der Park-and-Ride-Anlagen, Öffi-Ausbau oder Lobau-Tunnel.

Nevrivy-Vorstoß für ÖAMTC rechtlich "nicht möglich"

Der ÖAMTC begrüßte "Überlegungen zu Verbesserungen des Wiener Parkraummanagements". Nur: Nevrivys Vorstoß für ein Parkpickerl für alle Wiener sei zwar "emotional nachvollziehbar, aber aus rechtlichen Gründen nicht möglich", sagte ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried. Es brauche ein Gesamtmodell für Wien, "das vom Zentrum ausgehend absteigende Preise für das Parken vorsieht" – sowie mehr und günstige Park-and-Ride-Anlagen.

ÖVP-Verkehrssprecher Manfred Juraczka sprach sich ebenfalls für mehr P&R-Anlagen aus und zeigte sich "erfreut" über den Vorstoß Nevrivys. FPÖ-Klubchef Toni Mahdalik begrüßte, dass die FPÖ-Forderung nach einem kostenlosen Parkpickerl "endlich bei der SPÖ angekommen" sei. (David Krutzler, 24.7.2019)