Wird künftig nicht mehr von einer Burda-Programmredaktion, sondern von Funke produziert: "TV Spielfilm".

Grafik: Burda

Hamburg – Burda löst die Redaktion seiner TV-Zeitschriften auf. Zwar behält der Verlag die redaktionelle Verantwortung und Markenführung, berichtet horizont.net. Produziert werden die Zeitschriften "TV Spielfilm", "TV Today" und "TV Schlau" aber demnach künftig von Funke. Betroffen von dieser Maßnahme sind 53 Mitarbeiter.

Auch Chefredakteur Lutz Carstens, seit 1999 Chefredakteur von "TV Spielfilm", verlässt den Verlag. Für ihn übernimmt laut horizont.net Philipp Schulze zusätzlich zu seiner Funktion als Chefredakteur des Filmmagazins "Cinema".

Veränderte Marktbedingungen

Begründet werden diese Maßnahmen mit den Umwälzungen in der Verlagsbranche. "Es muss gelingen, qualitativ hochwertige Magazine auch unter völlig veränderten Marktbedingungen marktwirtschaftlich zu produzieren. Wenn wir in Zukunft in diesem Bereich erfolgreich sein wollen, müssen wir rechtzeitig unsere Kräfte bündeln", wird Burda-News-Geschäftsführer Burkhard Graßmann zitiert. Er bedaure aufrichtig, dass damit im Fall von "TV Spielfilm" der Verlust von Arbeitsplätzen verbunden sei.

Kritik kommt vom Deutschen Journalistenverband (DJV): "Wer seine Kernkompetenz an Dienstleister auslagert, geht einen journalistisch falschen und wirtschaftlich gefährlichen Weg", so DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall.

Gerüchte über Verkauf

Bereits vor einigen Monaten kursierten laut horizont.net Gerüchte, dass Burda einen Verkauf seiner TV-Zeitschriften mit Funke als möglichem Käufer erwägt. Allerdings wäre ein Verkauf kartellrechtlich kaum realistisch gewesen: Die Funke-Mediengruppe gibt bereits 13 Programmzeitschriften mit einer Gesamtauflage von 4,6 Millionen Exemplaren heraus. So musste Funke schon bei der Übernahme der Programmzeitschriften von Axel Springer acht Titel an Klambt verkaufen, um eine Freigabe es Bundeskartellamts zu erhalten. (red, 25.7.2019)