Die Flugreise nach Berlin hätte sich die österreichische Delegation besser erspart. Mehr als heiße Luft und Treibhausgase sind bei dem zum Transitgipfel hochstilisierten Plauderstündchen mit dem deutschen Verkehrsminister nicht herausgekommen. Der Zehn-Punkte-Plan besteht aus platten Ankündigungen, mit denen die leidgeplagten Menschen an der Brennerroute schon vor dem EU-Beitritt vor 25 Jahren abgespeist wurden.

Der Transitgipfel in Berlin hat mit einem "Zehn-Punkte-Plan" geendet.
Foto: APA/dpa/Josef Reisner

Von den großen Sprüchen des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP) blieb nichts. Kleinmütig kündigte er an, die Kapazitäten für die Rollende Landstraße auszubauen. Dem daneben stehenden Experten-Verkehrsminister Andreas Reichhardt blieb nichts anderes übrig, als die Bereitstellung von Fördermillionen anzukündigen, obwohl die Kapazitäten dieser ökonomisch fragwürdigen Maßnahme (neben der Fracht wird dabei der Lkw als Tara mit der Bahn herumgekarrt) nicht ausgelastet sind. Ein intelligentes Verkehrssteuerungssystem in Echtzeit, das Lkw-Staus verhindern soll, wird als Innovation verkauft.

Die angekündigte Klage gegen Lkw-Blockabfertigung und Straßensperren gegen Mautflüchtlinge haben die Deutschen natürlich nicht zurückgenommen. Im Gegenteil, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat darüber sinniert, künftig im Allgäu statt in Kitzbühel Ski zu fahren. Mit nationalistischen Sprüchen lassen sich lebensbedrohliche Verkehrsprobleme mit Sicherheit lösen. (Luise Ungerboeck, 25.7.2019)