Gelbe Karten gibt es in Zukunft nicht nur für Spieler.

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Handspiel

Jedes Tor, das mit der Hand oder dem Arm erzielt wird, ist ungültig – ob Absicht vorliegt, spielt keine Rolle. Auch wenn ein Spieler mit der Hand oder dem Arm in Ballbesitz gelangt und eine Torchance vorfindet, ist unabhängig von der Absicht abzupfeifen. Armhaltung über Schulterhöhe ist bei Ballberührung ebenfalls zu ahnden.

Warum? Das bisherige Regelwerk war unklar. Nun wurde der Interpretationsspielraum verringert. Tore mit der Hand will das Publikum nicht sehen, Absicht hin oder her.

Auswechslungen

Der auszuwechselnde Spieler muss das Spielfeld beim nächsten Punkt der Begrenzungslinie verlassen.

Warum? Bisher verließ der Spieler bei der Mittellinie in Richtung Ersatzbank das Feld. Dabei wurde in der Schlussphase oft Zeit geschunden. Schluss mit gemütlichen Spaziergängen.

Abstoß

Mitspieler des abschlagenden Teams dürfen den Ball innerhalb des Strafraums annehmen.

Warum? Bisher war der Ball im Spiel, nachdem er den Strafraum verlassen hatte. Um Zeit zu schinden, wurde der Ball im Strafraum angenommen. So musste der Abstoß wiederholt werden. Ein unwürdiges Schauspiel. Nebeneffekt der neuen Regel: Ein kontrollierter Spielaufbau wird gefördert.

Die neue Abstoßregel in der Theorie ...
Adin Osmanbasic
... und in der Praxis.

Disziplinarmaßnahmen

Der Schiedsrichter darf gelbe und rote Karten gegen Teamoffizielle wie Trainer oder Masseur aussprechen.

Warum? Verwarnungen sollen für das Publikum deutlich sichtbar und verständlich dargestellt werden. Zudem soll an die Offiziellen ein klares Zeichen gesendet werden. Die Tage der wüst agierenden Rumpelstilzchen an der Seitenlinie sollen nun gezählt sein.

Freistoß

Wenn drei oder mehr Verteidiger eine Mauer bilden, müssen sich die Gegenspieler mindestens einen Meter davon entfernt befinden und warten, bis der Ball im Spiel ist.

Warum? Gegnerische Spieler drängten sich oft in die Mauer, um ein Loch in diese zu reißen. Dabei kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen.

Ballkontakt des Schiedsrichters

Der Schiedsrichter muss das Spiel unterbrechen, wenn der Ball den Schiedsrichter oder einen seiner Assistenten berührt. In diesen Fällen ist das Match mit einem Schiedsrichterball fortzusetzen.

Warum? Bisher wurde der Ballkontakt ignoriert, als wäre nichts passiert. Unfaire Situationen wie der Wechsel des Ballbesitzes oder gar ein Tor sollen verhindert werden. Der Schiedsrichter gilt nicht mehr als Luft.

Schiedsrichterball

Der Schiedsrichter überlässt den Ball einem Spieler jener Mannschaft, die zuletzt den Ball berührt hat, und zwar an jenem Ort, wo sich der Ball bei der Unterbrechung befand.

Warum? Bisher konnten Spieler beider Mannschaften an der Durchführung teilnehmen. Dabei konnte es zu einem Gerangel kommen. Mitunter wurden die Bälle unfairerweise weit in die gegnerische Hälfte geschlagen.

Anstoß

Der Gewinner des Münzwurfs darf entscheiden, ob er sich eine Spielhälfte aussuchen oder den Anstoß durchführen möchte.

Warum? Bisher durfte der Gewinner des Münzwurfs vor Anpfiff die Seite wählen, der Verlierer bekam den Ball. Nun soll eine weitere Option eröffnet werden. Die Qual der Wahl. (Philip Bauer, 26.7.2019)

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