Kurz bei Michael Fleischhacker zum "Talk im Hangar-7"

Foto: ServusTV / Neumayr / Leo

Sebastian Kurz reiste am Donnerstag rund um die Welt: von Kontinent zu Kontinent, durch etliche Zeitzonen – und von Silizium zu Aluminium. Direkt im Anschluss an seine "Studienreise" ins amerikanische Silicon Valley flog der frühere Bundeskanzler zum "Talk im Hangar" auf Servus TV, dem Sender von Dosenmagnat Dietrich Mateschitz. Wer glaubte, dass die beschwerliche Reise samt Jetlag der Aalglattheit des ÖVP-Chefs Abbruch tun würde, irrte.

Und das, obwohl sich Moderator Michael Fleischhacker alle Mühe gab, Kurz aus dem Konzept zu bringen: "Riecht die gut, die Zukunft?", fragte der Journalist den Politiker – zugegebenermaßen auf dessen Feststellung hin, dass er im kalifornischen Technologiezentrum die Zukunft "riechen" konnte.

Kurz war vom Duft der kommenden Zeiten sichtlich angetan, schwärmte von intelligenten Uhren, die Körperfunktionen überwachen, und dynamischer Preisgestaltung. Wer es bis jetzt noch nicht geahnt hat, weiß nun Bescheid: Da wird sich jemand im Wahlkampf als Zukunftskanzler ins Licht der intelligent dimmenden LED-Lampen stellen.

Dann ging es aber doch die meiste Zeit um die jüngere Vergangenheit – nämlich um jenen Tag im Mai, als ein Mitarbeiter von Kurz unter falschem Namen fünf Festplatten aus dem Kanzleramt schreddern ließ. Die geschliffene Erklärung aus der ÖVP-Spinfabrik hat es offensichtlich durch alle Zeitzonen zu Kurz geschafft: Neues war von ihm nicht zu erfahren. Innovation ist manchmal doch nicht alles. (Sebastian Fellner, 26.7.2019)