Darüber, ob das verbale Duell mit einer "Detschn" endete, gibt es unterschiedliche Sichtweisen.

imago images / Ralph Peters

Linz – Ein "leichter" Schlag ins Gesicht oder doch nur ein Handauflegen samt der Zusatzbemerkung "A Detschn gehört dir" – die Frage, was zu nächtlicher Stunde am 27. Juni in dem Mauthausner Lokal Castello zwischen dem blauen Vizebürgermeister Alexander Nerat – dieser ist auch Landtagsabgeordneter, Sicherheitssprecher der FPÖ Oberösterreich und Vizepräsident des Zivilschutzverbands – und dem grünen Gemeinderat Hans Hinterplattner tatsächlich passiert ist, wird wohl Justitia klären müssen.

Konfrontative Bargespräche

Einig ist man sich nur bis knapp vor dem Körperkontakt. Nerat und Hinterplattner trafen nach einer Gemeinderatssitzung zufällig aufeinander, und es kam zum emotionalen Gespräch. Plötzlich will Hinterplattner einen "leichten Schlag ins Gesicht" bekommen haben, was Nerat bestreitet. Er sei dem Grünen "nur mit der Hand ins Gesicht gefahren" – DER STANDARD berichtete. Nerats Rechtsvertreter verlangt jetzt einen Widerruf. Oder genauer: Hinterplattner solle "aktiv Kontakt mit Herrn Rohrhofer aufnehmen", um mitzuteilen, "dass Sie in Wahrheit von meinem Mandanten nicht geohrfeigt worden sind".

Grüne Enttäuschung

Im Telefonat am Freitag sieht Hinterplattner aber keinen Grund für einen Rückzieher: "Ich bleibe dabei. Nerat hat mir völlig unvermittelt einen leichten Schlag ins Gesicht versetzt. Nicht so, dass es mich umgehaut hat – aber immerhin ein Tapperl halt."

Von seinem blauen Gegenüber ist Hinterplattner enttäuscht: "Er hat sich ja bei mir entschuldigt. Und wir haben vereinbart, dass er dazu steht, wenn die Sache öffentlich wird." Der Grüne hat sich jetzt auch einen Anwalt genommen, hofft aber immer noch auf eine "außergerichtliche Einigung". (Markus Rohrhofer, 26.7.2019)