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Der zweite Technologiefonds des japanischen Investors Softbank soll mit 108 Milliarden Dollar (97,2 Mrd. Euro) noch größer werden als sein Vorgänger. Zu den Zeichnern des "Vision Fund 2" gehören Microsoft sowie Apple und die Foxconn-Muttergesellschaft Hon Hai Precision Industry aus Taiwan, die vor rund zwei Jahren bereits in den ersten, 100 Mrd. Dollar schweren Fonds investiert hatten.

Softbank selbst steckt 38 Mrd. Dollar in den Vision Fund 2. "Ziel des Fonds ist es, die revolutionäre Künstliche Intelligenz (KI) durch Investitionen in technologiegesteuerte, marktführende Wachstumsunternehmen zu beschleunigen", erklärte Softbank.

Von der Taxi-App über Autonomes Fahren bis zur Versicherung und Gesundheits-Versorgung

KI ist das große Thema, mit dem Softbank-Gründer Masayoshi Son das Portfolio seines Unternehmens beschreibt – von der Taxi-App über Autonomes Fahren bis zur Versicherung und Gesundheits-Versorgung. Konkrete Firmen, in die der neue Fonds investieren soll, habe er den Anlegern aber nicht genannt, sagte ein japanischer Banker, dessen Institut zu den Zeichnern des Fonds gehört. Softbank nennt die drei Tokioter Großbanken Mitsubishi UFJ, Sumitomo Mitsui und Mizuho als Investoren, aber auch den britischen Versicherer Standard Life und den Staatsfonds von Kasachstan.

Beim ersten Fonds hatten Investoren aus dem arabischen Raum überwogen: Die Staatsfonds von Saudi-Arabien und Abu Dhabi gaben zusammen allein 60 Mrd. Dollar. Softbank hatte im Mai eine erste Bilanz des "Vision Fund 1" gezogen, der in mehr als 80 junge Technologie-Firmen wie Uber und den Büro-Vermieter WeWork (The We Company) investierte: Die Anteilsscheine hätten bisher eine interne Rendite von 45 Prozent abgeworfen; wer in – anleiheähnliche – Vorzugsaktien investiert hat, komme auf 29 Prozent. Allerdings stehen die Renditen bisher zumeist nur auf dem Papier, weiterverkauft hat der Fonds noch kaum eines der Unternehmen. "Zahlreiche Start-ups haben mit dem Geld und der Unterstützung von SoftBank – und nur damit – ihre Konkurrenten aus dem Markt gedrängt", sagt ein hochrangiger Start-up-Investor aus Hongkong.

Der Erfolg des Premieren-Fonds mache ein Investment in den zweiten deutlich weniger riskant, sagte Analyst Chris Lane von Sanford C. Bernstein. "Die, die vor zwei Jahren Geld gegeben haben, haben nur in die Vision investiert. Es gab keinen Beleg dafür, dass das Konzept funktionieren würde." (APA, 26.7. 2019)