Wo ist der Nippes, wo der Kitsch? In der dritten Folge von "Liebesg'schichten und Heiratssachen" im ORF fehlen erst einmal nicht nur die Partner, sondern auch die Staubfänger um die Partnersuchenden. Kein Engerl, kaum Porzellan und nicht ein Herzerl.

Dafür räkelt sich welt- und kameravergessen eine Katze auf dem Glastisch, während Melanie davon spricht, dass "große Liebesgeschichten immer in einem Desaster enden". Dennoch sucht sie nach einem "Sahnehäubchen". Lesen, Laufen, Aerobic, Reisen, Melanie hat alles im Leben – bis auf einen Partner. Auch der braucht keinen Kitsch: Haare sollte der Mann haben, auf Kopf und Brust jedenfalls.

Für eine echtes italienisches Schloss würde die Gärtnerin Jasmin ihre Eigentumswohnung aufgeben, um einem "südländisch" aussehendem, aber "nicht zu kleinen" Mann zu folgen.
Foto: ORF / Screenshot

Aufgeräumt und fast abgeklärt sucht auch Elfi den Begleiter fürs Leben. Die "Strahlkraft der Augen" reicht als Romantikfaktor. Das Wichtigste ist, dass der Mann kein "altmodische geprägtes Frauenbild" hat. Außerdem soll er aufgeräumt haben – jedenfalls seine Beziehungsvergangenheit.

Doch noch Kitsch

Wer "Liebesg'schichten und Heiratssachen" eigentlich schaut, um ungeniert in fremde und außergewöhnliche Lebensräume zu spechteln, braucht am Montagabend etwas Geduld. Doch am Ende wartet Jasmin.

Sie hat sich in der Steiermark in ihre Wohnung ein italienisches Schlösschen gebaut, eigentlich viele davon. Spiegel(fliesen)decken, Glasluster, schwere Vorhangstoffe, liebliche Engerln, seidige Kissen. Für ein echtes italienisches Schloss würde die Gärtnerin Jasmin ihre Eigentumswohnung aufgeben und einem "südländisch" aussehenden, aber "nicht zu kleinen" Mann dorthin folgen.

Diese und viele andere "Liebesg'schichten und Heiratssachen", die zwischen Schlichtheit und Pomp spielen, gibt es Montagabend um 20.15 in ORF 2. (Olivera Stajić, Harald Fidler, 29.7.2019)