Überfordernd, verlockend? Die Digitalisierung als Chance betrachten, sehen, was es gibt, und dann entscheiden, ob meine Firma das braucht.

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Das stete Vordringen der Digitalisierung in immer mehr Bereiche kann kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) einschüchtern und überfordern. Muss es aber nicht. Die Fachhochschule Salzburg und Salzburg Research haben dafür im Herbst 2018 das Digitale Transferzentrum gegründet. Die beiden Forschungseinrichtung beraten dort heimische Betriebe und stellen ihr Know-how zur Verfügung.

Mehr als hundert Firmen, etwa die Hälfte davon sind KMUs, hat das neue Zentrum seither bereits betreut. "Wir zeigen die Technologie, die Unternehmen bekommen einen Input und überlegen dann selbst, ob sie sie brauchen können", sagt der Leiter des Transferzentrums und FH-Professor Veit Kohnhauser. Vor der Implementierung von digitalen Prozessen sei abzuwägen, ob das in Relation zum Nutzen stehe. Um das abschätzen zu können, werden Workshops in den gängigen Technologien wie etwa Blockchain, Robotik oder Augmented Reality angeboten. Dort können sich Unternehmer über den Stand der Technik und darüber informieren, was es am Markt gibt.

Firmen können auch individuelle Vorführungen vereinbaren. Zu sehen gibt es zum Beispiel einen Roboter für die kollaborative Fertigung, bei der der Mensch eng mit der Maschine zusammenarbeiten kann.

KMUs sind zunehmend gefordert, ihre internen Prozesse durch den Einsatz digitaler Technologien effizienter zu gestalten. Daten zu generieren und für sich zu nutzen könne einen wirtschaftlichen Vorteil bringen, sagt der Leiter des Studiengangs KMU-Management & Entrepreneurship. Ein weiteres Beispiel sei eine schnellere und genauere Kalkulation statt Durchschnittsabschätzungen.

Gleichzeitig seien viele von außen mit digitalen Technologien konfrontiert, erklärt Kohnhauser. Etwa wenn Kunden, Hersteller oder Geschäftspartner zusätzliche Daten wollen.

Das Land fördert das Zentrum als Leitprojekt der Wissenschafts- und Innovationsstrategie 2025 mit einer Million Euro. Zusätzlich gibt es ein Wirtschaftsförderprogramm in der Höhe von 2,7 Millionen Euro. (Stefanie Ruep 1.8.2019)