Allgemeines Rauchverbot – weil Zigaretten schädlich sind und E-Zigaretten auch.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert die Regulierung von E-Zigaretten. Sogenannte Elektronische Nikotinabgabesysteme (ENDS) seien "unzweifelhaft schädlich und sollten daher Vorschriften unterliegen", erklärt die Organisation in ihrem in Rio de Janerio veröffentlichten Bericht zum weltweiten Tabakkonsum.

Demnach sterben jedes Jahr mehr als acht Millionen Menschen an den Folgen direkten oder passiven Tabakrauchens. Der Rauch von E-Zigaretten enthält zwar in der Regel deutlich weniger Schadstoffe als der normaler Zigaretten. Die batteriebetriebenen Geräte, bei denen mit Nikotin versehene Flüssigkeiten verdampft werden, bergen laut WHO dennoch Gesundheitsrisiken für die Konsumenten. E-Zigaretten enthalten demnach neben Nikotin auch metallhaltige Schwebestoffe. Diese seien bekannt dafür, Herz und Lungen zu schädigen, sagt der WHO-Tabakexperte Vinayak Prasad.

Langfristige Folgen

Laut Prasad werden derzeit die langfristigen Folgen von E-Zigaretten untersucht. So werde etwa geprüft, ob sie auch Krebs verursachen. "Aber das ist noch nicht sehr gut erforscht", so der WHO-Experte.

Die großen Tabakkonzerne haben E-Zigaretten in den vergangenen Jahren auf der Suche nach neuen Kunden aggressiv beworben. Demnach sind solche Produkte deutlich weniger gefährlich als traditionelle Zigaretten und können Rauchern dabei helfen, komplett auf "sicherere" Alternativen umzusteigen. Der WHO-Bericht vermerkt dazu jedoch, dass "die Mehrheit der Nutzer von E-Zigaretten gleichzeitig E-Zigaretten und Zigaretten benutzt". Daraus ergebe sich "wenig bis gar keine Auswirkung auf Gesundheitsrisiken".

Der Konsum von E-Zigaretten wird bereits immer mehr eingeschränkt. San Francisco hat Ende Juni die Herstellung und den Verkauf solcher Produkte verboten. China, wo fast ein Drittel aller Tabakraucher lebt, plant ebenfalls die Regulierung von Dampfgeräten. Die deutsche Wirtschaftsministerin Julia Klöckner strebt ein komplettes Tabakwerbeverbot an, das auch E-Zigaretten einbezieht.

Die Zahl der Tabakkonsumenten ist laut WHO seit 2007 leicht gesunken. Die Zahl der Raucher bleibt mit 1,4 Milliarden Menschen weltweit allerdings hoch – die große Mehrheit von ihnen sind Männer. (APA, 29.7.2019)