Bild nicht mehr verfügbar.

Spotify hat 265 Millionen aktive Nutzer.

Foto: REUTERS/Brendan McDermid

"Spotify Untold" heißt das neue Buch der beiden schwedischen Journalisten Sven Carlsson und Jonas Leijonhufvud – kein Tippfehler. Es enthüllt, wie es dem gleichnamigen Musikstreamingdienst in seinen nicht immer leichten Anfangsjahren ging. Dazu offenbart das Buch, dass Microsoft an Spotify interessiert war. Dies berichtet das US-Magazin "Variety", dem ein Vorabdruck vorlag.

Microsoft überlegte Kaufangebot

Demnach zeigten gleich mehrere namhafte Unternehmen Interesse, Spotify zu kaufen. Neben Microsoft sollen auch Google und das chinesische Internet-Unternehmen Tencent über ein Übernahmeangebot zumindest nachgedacht haben. Das Buch verzichtet aber auf Zeitangaben. Der Leser weiß also nicht, zu welcher Zeit Spotify mögliche Angebote bekam und ob überhaupt Verhandlungen gestartet wurden.

Erst 2018 hat Microsoft den eigenen Musikstreamingdienst Groove Music endgültig abgestellt. Nutzer des Flops profitierten von einer Kooperation mit Spotify. Sie konnten unter besseren Konditionen zu Spotify wechseln und ihre alten Musiksammlungen einfach mitnehmen.

Plan vom eigenen Videoangebot

Laut Autoren überlegte Spotify aber auch, neben dem Musikdienst ein Videostream-Angebot aufzubauen. Dafür hat das Unternehmen sogar ein eigenes Dateiformat entwickelt: "Spotify Video" sollte pufferfreies Streaming ermöglichen. Dazu hatte Spotify ein ähnliches Service wie den Amazon Fire Stick geplant. Damit kann man den Videodienst auch am Fernseher abspielen. Aber auch hier klärt das Buch nicht endgültig über die Pläne auf. Das Schicksal des Plans wird offengelassen. Vielleicht wurden sie auch noch gar nicht aufgegeben.

Apple hintennach

Ob Spotify ein weiteres Betätigungsfeld unbedingt benötigt, ist die andere Frage. Erst Ende Juni wurden die aktuellen Nutzerzahlen publik. Demnach ist Spotify klarer Marktführer mit 100 Millionen zahlenden Kunden. Zählt man die Nutzer des werbefinanzierten Dienstes dazu, kommt man sogar auf 265 Millionen aktive Nutzer. Konkurrent Apple Music zählt mehr als 60 Millionen Kunden, die für das Abo zahlen oder den kostenlosen Service nutzen. (red, 29.7.2019)