Ein abschließendes Feuerwerk in Paris.

Foto: APA/AFP/JEFF PACHOUD

Paris – Dreieinhalb Wochen Tour de France sind geschafft, knapp 3.400 Kilometer hat das Peloton absolviert. Mit Egan Bernal gibt es erstmals in der Tour-Geschichte einen Sieger aus Kolumbien. Ein Rückblick auf die Schlaglichter der 106. Frankreich-Rundfahrt:

Tour de France™
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KOLUMBIENS KLETTERASS:

Im zarten Alter von 22 Jahren krönte sich Egan Bernal zum jüngsten TdF-Sieger in der Nachkriegsgeschichte, erstmals schaffte es ein Kolumbianer ganz nach oben. Im Vorjahr noch Helfer von Vierfach-Champion Chris Froome und dem späteren Gewinner Geraint Thomas, stellte er heuer seine herausragenden Kletterqualitäten eindrucksvoll unter Beweis.

NATIONALHELD ALAPHILIPPE:

Aus Klassikerspezialist Julian Alaphilippe wurde in den vergangenen Wochen eine Art Nationalheld. 14 Tage fuhr der 27-Jährige in Gelb, tapfer verteidigte er es durch die Pyrenäen, bis er es am Iseran verlor. Die Herzen seiner Landsleute eroberte Alaphilippe trotzdem: Als ein kleiner Bub in der Kälte von Valloire fror, schenkte der Radprofi diesem sein Gelbes Trikot als Jacke.

THIBAUTS TRÄNEN:

Der erste französische Tour-Sieg seit Bernard Hinault 1985 war zum Greifen nahe. Doch dann kam Hoffnungsträger Thibaut Pinot ein Muskelfaserriss im linken Oberschenkel dazwischen. Der Kapitän des Groupama-FDJ-Teams musste die Rundfahrt mit Tränen beenden, nachdem er in den Pyrenäen noch mit einem Sieg am Tourmalet geglänzt hatte.

SCHLAMM STATT SPEKTAKEL:

Und plötzlich war Pause bei der Tour de France. Auf der 19. Etappe musste erstmals seit 1996 wieder ein Teilstück massiv verkürzt werden. Heftige Regen- und Hagelschauer sowie eine Schlammlawine machten die Abfahrt vom Col de l'Iseran unbefahrbar. Auch am Folgetag, einer 130 Kilometer langen Etappe von Albertville nach Val Thorens, spielte das Wetter nicht mit: Wegen Erdrutschen wurde der Kurs auf 59,5 Kilometer verkürzt.

MÜHLBERGER UND KONRAD:

Die Österreicher landeten auf den Plätzen 25 und 35. Auch wenn sich Konrad mehr erwartet hatte und von Rückenproblemen nach einem Sturz gebremst wurde, leisteten die beiden wichtige Helferdienste in ihrem Bora-Team und konnten sich auf manchen Etappen gut in Szene setzen. Auch ihnen war es schließlich zu verdanken, dass Bora-Teammanager Ralph Denk "besonders stolz auf das gesamte Team" sein durfte: Emanuel Buchmann wurde Vierter und lässt Deutschland wieder von einem Gesamtsieger träumen. "Er wird definitiv einmal ein Star werden", sagte Mühlberger. (APA, 29.7.2019)