FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer akzeptiert das Rauchverbot.

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Die Präsentation des Historikerberichts zur Geschichte der Freiheitlichen – zumindest in Teilen – hat FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer im "ZiB 2"-Interview am Montagabend für den 5. August angekündigt. An diesem Tag werde vorgestellt, "was da ist", sagte Hofer. Der Gesamtbericht soll später, aber noch vor der Wahl folgen: "Ich hoffe, das geht sich aus."

Grund dafür, dass der Gesamtbericht später folgen werde, sei, dass ihn die Freiheitlichen "in Israel bewerten lassen" wollen. Wie es Mitte Juli aus Parteikreisen hieß, sind derartige Bemühungen bei israelischen Wissenschaftern bisher erfolglos verlaufen. Die Historikerkommission war im Frühjahr 2018 infolge der Liederbuchaffäre in der Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt eingesetzt worden.

Marke 20 Prozent

Für sich selbst wünscht sich Hofer bei der Nationalratswahl im September jedenfalls die vom Tiroler Landesparteichef Markus Abwerzger anvisierte Marke von 20 Prozent. Denn die FPÖ müsse so stark sein, "damit sich Schwarz-Grün nicht ausgeht". Aber auch wenn man leicht darunter liege, würde das Hofer als Auftrag werten. Sollte die FPÖ bei 19,8 Prozent landen und es sich ausgehen, "machen wir das auch".

Nicht festlegen lassen wollte sich Hofer, ob ein Ministeramt für Herbert Kickl Bedingung sein würde für eine Koalition mit der ÖVP. Das Rauchverbot – dessen Ablehnung noch Bedingung der FPÖ war in der letzten Regierung – will Hofer nunmehr akzeptieren. Einige Dinge müsste man aber nachbessern.

Strache zurück in Politik

"Soll H.-C. Strache auch in den kommenden Jahren keine politische Funktion mehr ausüben, oder würden Sie eine Rückkehr von H.-C. Strache in die Politik begrüßen?" Diese Frage stellte das Linzer Market-Institut in seiner Juli-Umfrage für den STANDARD 807 ausgewählten Personen. Immerhin 17 Prozent erklärten dabei, dass sie eine Rückkehr Straches in die Politik begrüßen würden.

Ob das auch in der FPÖ begrüßt würde, darauf hatte Hofer im "ZiB 2"-Interview keine eindeutige Antwort. Es müsse jedenfalls zuerst geklärt werden, wer hinter dem Ibiza-Video stecke, meinte er am Montagabend. Danach werde die Partei entscheiden, ob der im Mai aus allen Ämtern geschiedene ehemalige Vizekanzler und Parteichef als Wiener Spitzenkandidat zurückkehrt.

Schwer fiel es Hofer auch zu begründet, warum die Wiener Partei nach wie vor einen Dienstwagen sowie den Personenschutz finanziert: "Schutz ist wichtig", meinte er mit Hinweis auf die Bekanntheit Straches. (red, 29.7.2019)