Die AUA ist im Minus. Vor allem die erhöhten Kosten für Kerosin und die Mehraufwendungen für den Bereich Technik haben der Airline viel Geld gekostet.

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Wien/Schwechat – Die AUA hat im zweiten Quartal zwar wieder schwarze Zahlen geschrieben, bleibt nach dem hohen Minus im ersten Quartal zum Halbjahr aber in den roten Zahlen. Der operative Gewinn (angepasstes Ebit) von 46 Millionen Euro von April bis Juni hat den Verlust von 99 Millionen Euro aus den ersten drei Monaten nicht kompensiert, teilte die AUA mit.

Zum Halbjahr weist die Lufthansa-Tochter daher ein negatives (angepasstes) Ebit von 53 Millionen Euro aus (Ebit: 54 Millionen). Im Vorjahr lag dieser Wert mit fünf Millionen Euro im Plus. Das (angepasste) Ebit lag im zweiten Quartal des Vorjahrs schließlich deutlich höher, nämlich bei 78 Millionen. Im Periodenvergleich brach der Gewinn somit um 41 Prozent ein.

Investitionen

Aktuell positiv ausgewirkt hätten sich Investitionen in die Flotte und ins Service, erklärte die AUA. Die Passagierzahl stieg um 375.000 (sechs Prozent) auf 6,7 Millionen.

Aber nicht nur der Gewinn ist in den tiefroten Bereich gerutscht, auch der Umsatz ist gesunken. Er beläuft sich im ersten Halbjahr auf 982 Millionen Euro (2018: 1,008 Milliarden).

Schwieriges Jahr

"Der starke Ergebnisrückgang ist im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen", sagt AUA-Finanzvorstand Wolfgang Jani: "Die Billigflieger-Schwemme in Wien" und gestiegene Kerosinkosten. Helfen soll der im Jänner angekündigte Flottenumbau. "Der Ausbau unserer Airbus-Flotte wird uns im Wettbewerb mit den Billigfliegern helfen", sagt Jani. "Denn die Jets erhöhen den Kundenkomfort. Die Änderung der Flottenstruktur wird sich aber auch positiv auf unsere Stückkosten auswirken, da wir mit weniger Flugzeugen mehr Plätze anbieten können."

Die AUA rechnet trotzdem mit einem schwierigen Jahr. "Wir werden positiv sein, aber deutlich unter Vorjahr", kündigt Jani fürs Gesamtjahr 2019 an. Das begründet er ebenso mit dem harten Wettbewerb mit Low-Cost-Carriern und dem Kerosinpreis. 2018 hatte die AUA ein (angepasstes) Ebit von 83 Millionen Euro erwirtschaftet.

Mehrkosten für Treibstoff

Im Halbjahresvergleich sind die betrieblichen Aufwendungen um zwei Prozent auf 1.073 Millionen Euro gestiegen (2018: 1.048 Millionen). Grund dafür war ein Mehraufwand für Treibstoff- und routinebedingte Wartungskosten. Der Aufwand für Kerosin ist um 17 Prozent oder 34 Millionen Euro gestiegen. Die Technik-Aufwendungen machten einen Riesenschwung und liegen heuer zum Halbjahr um 47 Prozent oder 27 Millionen Euro über den ersten sechs Monaten 2018.

Gut entwickelte sich das Interkontinentalgeschäft, in dem die Passagieranzahl um 13,2 Prozent stieg. Das Angebot gemessen in angebotenen Sitzkilometern (ASK) wurde im Gesamtsystem um fünf Prozent auf 13,6 Milliarden erhöht. Die Auslastung stieg um 2,3 Prozentpunkte auf 78,1 Prozent.

Die AUA-Mitarbeiterzahl sank um zwei Prozent auf 6.999. Die Reduktion um 119 Mitarbeiter stehe im Zusammenhang mit Produktivitätsgewinnen im Zusammenhang mit der letzten KV-Reform und dem Umstand, dass sich weniger Piloten in Umschulungen befinden. Die AUA hat seit Jahresbeginn mit 82 Flugzeugen 66.419 Flüge durchgeführt, das sind 364 Flüge pro Tag.

Jani setzt zudem auf einen Lerneffekt bei den Kunden. Sie würden die besonders günstigen Preise mancher Airlines als "Mogelpackung" erkennen. Er wies auf – vom OLG Wien untersagte – hohe Gebühren für das Check-In am Flughafen hin und auch darauf, dass eine Fluglinie wie die Lauda-Mutter Ryanair inzwischen aus Zusatzangeboten praktisch gleich viel einnehme wie aus den Flugtickets. Das bedeute, dass im Schnitt sich jedes Ticket durch Zusatzkosten im Preis verdopple. (APA, 30.7.2019)