Um "GTA" bestmöglich zu verkaufen, forcierte man bei der Spieleschmiede maximale Aufregung.

Foto: Rockstar Games

Rockstars Open-World-Epos Grand Theft Auto ist eine der populärsten Videospieleserien aller Zeiten. 1997 wurde der erste Teil veröffentlicht, 2013 ist mit GTA 5 die vorerst letzte Ausgabe erschienen. Mit dem Online-Modus des Spiels verdient der Hersteller weiterhin Millionen. Wie ist GTA nun zu einer der beliebtesten Spielereihe geworden? Offenbar soll mit Max Clifford ein PR-Genie am Werk gewesen sein. Die Info zu dem Erfolg kursiert aktuell wieder im Netz, Zeit also ins Jahr 1997 zurückzublicken.

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"GTA" hieß anfangs "Race'n'Chase"

Im Jahr 1995 entwickelte sich beim schottischen Entwickler DMA Design die Idee für das erste GTA. Unter dem Arbeitstitel Race'n'Chase wurde an einem Multiplayer-Rennspiel gefeilt, bei dem man sich unter anderem Banküberfällen hingegeben und in die Rolle des Fluchtwagenfahrers oder Polizisten schlüpfen konnte. Allerdings wurde das Spielkonzept schnell wieder verworfen und stattdessen ein Spiel entwickelt, bei dem sich der Protagonist in drei Städten frei bewegen und Autos stehlen kann.

Entwicklung schwieriger als gedacht

Die Entwicklung bei DMA Design gestaltete sich laut einem beteiligten Entwickler allerdings schwerwiegender als anfangs gedacht. So stand das Projekt kurz vor der Einstellung, da das Spiel ständig abstürzte und das Team die Steuerung der Autos nicht in den Griff bekam. Zudem hatten die unterschiedlichen Entwickler offenbar verschiedene Vorstellungen, wohin das Game letztlich soll. Da bei dem gesamten Team allerdings der Glaube an das Projekt bestand, zog man die Entwicklung durch.

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Maximale Aufregung forciert

Jedoch kann ein Spiel noch so gut und ambitioniert sein, wenn das Potential von Nutzern und der Presse nicht erkannt wird und es somit unter dem Radar bleibt. Und hier soll laut David Jones und Mike Dailly, den Köpfen hinter dem Game, PR-Chef Max Clifford ein Meisterwerk gelungen sein. Anstatt nämlich auf möglichst positive Berichterstattung zu hoffen, setzte sich Clifford gezielt für maximale Aufregung ein.

Auf Politiker und Aktivisten abgezielt

Der kontroverse PR-Guru rief eine Kampagne ins Leben, bei dem für negative Berichte in Zeitungen gezahlt wurde. Clifford achtete dabei darauf, dass diese in weiterer Folge von Politikern und Aktivisten aufgegriffen werden, damit sich diese öffentlich über das Game aufregen und GTA somit zusätzliche Aufregung verschaffen. Die Idee von Clifford ging auf. Das Spiel wurde 1997 unter massiven Protesten von Politikern und Aktivistengruppen veröffentlicht, verkaufte sich sehr gut und ebnete den Weg für viele weitere erfolgreiche GTA-Ableger.

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Spiel war gar nicht so "kontrovers" vorgesehen

Dass das erste GTA derart "kontrovers" wurde, hat sich durch die Macher übrigens zufällig ergeben. In den Anfängen der Entwicklung gab es intern nie die Überlegungen dazu. "Wir haben uns immer darauf konzentriert, dass das Game möglichst viel Spaß macht. Irgendwie ist das Spiel dann immer düsterer geworden", plauderte David Jones aus dem Nähkästchen. (red, 30.7.2019)