Lorenz King hielt dieses Mörtelbienen-Exemplar in Hörbranz im Norden Vorarlbergs bildlich fest.

Foto: APA/LORENZ KING

Bregenz – Die heimische Wildbienenfauna ist um einen imposanten Zuwanderer reicher: In Vorarlberg ist die Asiatische Mörtelbiene gesichtet worden. Die dunklen Tiere mit rot-braunem Pelz werden bis zu 2,5 Zentimeter lang und sind damit größer als Honigbienen. Nach einem Meldeaufruf des Naturkundemuseums Inatura wurde die Biene mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Megachile sculpturalis in Hörbranz (Bezirk Bregenz) ganz im Norden des Landes sowie in Schruns im Bezirk Bludenz im Süden entdeckt. Wo die Tiere nisten, war vorerst unklar.

In Europa seit 2008 heimisch

Die aus Ostasien stammende Biene ist in den 1990er-Jahren zunächst in Nordamerika eingewandert. Seit 2008 lebt sie auch in Europa. In Österreich wurde sie bisher allerdings erst einmal, 2017 in Wien, gesehen. Am Bodensee in Deutschland und der Schweiz sowie in Liechtenstein war sie in den letzten Jahren aber immer wieder festgestellt worden, in Vorarlberg fehlte laut Inatura aber bisher ein Nachweis für ihr Vorkommen. In Hörbranz hielt Lorenz King bildlich fest, wie die exotische Wildbiene die Blüten der Breitblättrigen Platterbse besuchte, in Schruns stammte die Beobachtung von Ursula Jäger. Beide Fälle wurden von der Insektenforscherin Julia Lanner bestätigt.

Die Expertin arbeitet an einer Studie über die Asiatische Mörtelbiene. Sie geht dabei insbesondere der Frage nach, ob es sich bei der gebietsfremden Wildbiene um eine Art handelt, die negative ökologische Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna haben könnte. Die Inatura beziehungsweise Julia Lanner bitten, weitere Sichtungen an die E-Mail-Adresse asiatische_moertelbiene@outlook.com zu melden. Die Asiatische Mörtelbiene fliegt noch ungefähr drei Wochen, bevor ihre Aktivitätssaison für dieses Jahr vorüber ist. (red, APA, 30.7.2019)