Akkordeonist Paul Schuberth vertont Erich Kästner.

Tijana Dinovski

Zugegeben, ganz leicht ist Joseph Haydns L'incontro improvviso nicht ins Heute zu holen. Das L'Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg wird die Aufgabe (ab 3. 8.) bei den Donaufestwochen, so ist anzunehmen, delikat bewältigen. Auch Liebe und Leidenschaft der Story sollten nach wie vor verständlich sein. Aber wie schafft man es heute, die Werte eines aufgeklärten Despotismus zu würdigen und das Bild eines wiewohl guten, aber doch Souveräns zu loben? Haydn komponierte die Oper einst für den Fürsten Esterházy.

Politik vergeht, Kunst bleibt. Der Arkadenhof von Schloss Greinburg nächst der Donau bietet eine adäquate Ersatzbühne. Zu den "Türkenopern" gehörend, die dem Faible der Zeit für das Fremde und Orientalische zahlreich entsprangen, bietet der Stoff mit Schauplatz Harem reichlich Gelegenheit für eine bunte Inszenierung.

Vergessene Alte Musik

Die Donaufestwochen im Strudengau haben sich der Alten Musik und speziell der vergessenen verschrieben. Das Quartett Musica Antiqua Salzburg etwa lässt Canzonen und Tänze erklingen, die einst auf ihrem Weg durch Europa ständig bearbeitet wurden (31. 7.). Bis zum Abschluss in zwei Wochen vertont Akkordeonist Paul Schuberth in dem Auftragswerk Ein Traum macht Vorschläge Erich Kästner (11. 8.). Es sind auch Joseph Haydn (12. 8.) sowie Volkslieder aus den Jahrhunderten (15. 8.) zu hören.

Das Duo Matthias Bartolomey und Klemens Bittmann beschallt dagegen schon diesen Sonntag mit seinem Rock, Klassik, Jazz und Folk aufnehmenden Programm einen Vierkanter. (wurm, 31.7.2019)