Anne Frank wäre heuer im Juni 90 Jahre alt geworden. "Ich will nicht umsonst gelebt haben wie die meisten Menschen. Ich will fortleben, auch nach meinem Tod", schrieb das deutsch-jüdische Mädchen, das sich zwei Jahre lang mit ihrer Familie in einem Amsterdamer Hinterhaus vor dem Naziregime versteckte, in ihr Tagebuch. Ein trauriges und zugleich hoffnungsvolles Bekenntnis eines jungen Mädchens, das zur Symbolfigur des jüdischen Schicksals im Nationalsozialismus geworden ist. Und ein Wunsch, der sich erfüllte – denn ihr Tagebuch zählt zu den zentralen und weltbekannten Dokumenten aus der Zeit des Holocaust. Die Unesco nahm es in die Liste des Weltdokumentenerbes auf, es wurde in dutzende Sprachen übersetzt und zählt zu den wichtigsten Werken der Schullektüre.

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Wann haben Sie das Tagebuch der Anne Frank zuletzt gelesen?
Foto: Bas Czerwinski Ap

Mehr als ein Zeitdokument

Darüber hinaus bieten die Notizen Einblick in Träume, Hoffnungen, Ängste und Reflexionen eines jungen Menschen. Auch erzählen sie vom alltäglichen Leben im Versteck, von den Schwierigkeiten und Beziehungen zwischen den Menschen. Der letzte Tagebucheintrag vom 1. August 1944 endet mit den Worten: "Und (ich) suche immer wieder nach einem Mittel, so zu werden, wie ich so gern sein möchte, und wie ich sein könnte, wenn ja, wenn keine anderen Menschen auf der Welt lebten."

Welchen Eindruck hat das Tagebuch bei Ihnen hinterlassen?

Wann haben Sie es das letzte Mal gelesen? Haben Sie es abseits des Schulunterrichts noch einmal gelesen? Welche andere Literatur, die sich mit dem Holocaust befasst, können Sie empfehlen? (mawa, 1.8.2019)