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Die Nachwahl im Wahlkreis Brecon and Radnorshire gilt als erster Stimmungstest für Boris Johnson.

Foto: AP Photo / Rui Vieira

Im Wahlkreis Brecon and Radnorshire im ländlichen Wales findet am Donnerstag eine "by-election" genannte Nachwahl statt. Der Sitz des konservativen Abgeordneten Chris Davies im Unterhaus ist nach einer Korruptionsaffäre frei und muss nachbesetzt werden.

Der betroffene Wahlkreis ist Teil der Region Powys, deren Einwohner zum größten Teil von Landwirtschaft und Fleischexport leben. Gerade diese Industrien wären von einem No-Deal-Brexit, wie ihn der neue konservative Regierungschef Boris Johnson propagiert, besonders betroffen. Dennoch stimmte eine Mehrheit der Einwohner von Powys 2016 für einen Austritt aus der EU.

Hoffnungen bei Liberaldemokraten

Trotzdem sind auch die Liberaldemokraten im Wahlkreis Brecon and Radnorshire stark. Sie hatten den Parlamentssitz ganze 18 Jahre lang inne, bevor sie ihn 2015 an den Konservativen Davies verloren. Nun wollen sie den Sitz zurückerobern. Umfragen räumen Jane Dodds, der Kandidatin der Liberaldemokraten, dafür gute Chancen ein, zumal für die Tories ein weiteres Mal Davies antritt, der wegen der Korruptionsvorwürfe angeschlagen ist.

Die regionale Nachwahl hat große nationale Auswirkungen: Sollten die Tories den Sitz verlieren, würde sich Johnsons ohnehin schon sehr knappe Mehrheit von zwei Sitzen halbieren. Mit einer Mehrheit von nur einem Sitz und einer zusätzlichen Vertreterin der europafreundlichen Lib Dems im Unterhaus dürfte Johnsons harter Brexit-Kurs um einiges schwieriger umzusetzen sein. (rio, 1.8.2019)