Schätzungen zufolge gibt es heute noch etwa 20.000 Jaguare in freier Wildbahn.

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Buenos Aires – Die gute Nachricht zuerst: Insgesamt gilt der Jaguar, nach Tiger und Löwe die drittgrößte Großkatze der Welt, nicht unmittelbar als vom Aussterben bedroht. Sein Verbreitungsgebiet ist gewaltig und erstreckt sich von Argentinien bis in den Südwesten der USA.

Die schlechte Nachricht: Im Detail sieht die Sache ganz anders aus. Außer im Amazonasgebiet zerfällt der an sich riesige Lebensraum des Jaguars zunehmend in einzelne voneinander getrennte Gebiete, die durch Waldrodungen und Ausdehnung der Landwirtschaftsflächen auch noch beständig schrumpfen. Und in manchen dieser Gebiete steht der Jaguar tatsächlich vor dem Aussterben.

Einfluss der Ökonomie auf die Ökologie

Das gilt etwa für die zweitgrößte Waldregion Südamerikas, die Trockenwälder von Gran Chaco im Norden Argentiniens. Dort leben laut einem aktuellen Greenpeace-Bericht nur noch 20 Jaguare – und die könnten der Wirtschaftspolitik zum Opfer fallen. Greenpeace warnt davor, dass durch das Mercosur-Abkommen die Umweltprobleme in der Region verstärkt werden. Mit dem EU-Mercosur-Abkommen, kritisierte die NGO, werde der Zugang für Rindfleisch aus Argentinien nach Europa weiter geöffnet und der Raubbau an der Natur vorangetrieben. Daher fordert Greenpeace, den Handelspakt zu stoppen.

Lukas Meus, Wald-Experte bei Greenpeace in Österreich, bezeichnet die Situation als erschreckend: Wenn die Ausweitung der Rinderfarmen weitergeht, werde der Jaguar nicht überleben. Die Jaguare leben nur noch auch fünf Prozent ihres ursprünglichen Lebensraums. "Die Jaguare in Südamerika kämpfen um ihr Überleben. Ihr Lebensraum wird von Tag zu Tag kleiner", so Meus. (APA, red, 31. 7. 2019)