Mindestens 35 Soldaten und Sicherheitsleute wurden bei einem Anschlag auf ein Militärlager in Aden getötet. Zudem explodierte eine Autobombe vor einer Polizeistation.

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Sanaa – Bei zwei Anschlägen in der jemenitischen Hauptstadt Aden sind am Donnerstag mindestens 60 Menschen getötet worden, gab Menschenrechtsminister Mohammed Askar auf Twitter bekannt. Dutzende weitere wurden verletzt.

Drohnenangriff auf Militärparade

Bei einem Anschlag auf ein Militärlager, den die schiitischen Huthi-Rebellen für sich beanspruchen, wurden mindestens 35 Soldaten und Sicherheitsleute getötet. 19 Personen seien verletzt worden, berichtete die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Der Anschlag ereignete sich in einem Camp in Aden, während dort eine Militärparade stattfand.

Unter den Opfern war auch der Brigadier Munir al-Jafi, Kommandant des sogenannten Security Belt. Diese paramilitärische Truppe wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgebildet, die zu den wichtigsten Verbündeten Saudi-Arabiens im Kampf gegen die Huthi-Rebellen zählen. Die Huthis werden vom Iran unterstützt, dem Erzfeind Saudi-Arabiens in der Region. Auch einige von Jafis Sicherheitsleuten wurden getötet.

Die Huthis beanspruchten den Angriff für sich. Über ihren TV-Sender Al Masirah erklärten sie, eine bewaffnete Drohne eingesetzt und eine Mittelstreckenrakete auf die Parade abgefeuert zu haben.

Autobombe vor Polizeistation

Parallel dazu kam es am Donnerstag zu einem zweiten Anschlag in Aden. Nahe einer Polizeistation explodierte dabei Sicherheitskreisen zufolge eine Autobombe. Zu diesem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Aden wurde vorübergehend Hauptstadt des Jemen, nachdem die Huthis die eigentliche Hauptstadt Sanaa Ende 2014 überrannt hatten. Der jahrelange Machtkampf mit der Regierung verschärfte sich im März 2015, als die schiitischen Rebellen in Richtung Aden vorrückten. Das veranlasste das sunnitische Saudi-Arabien, gemeinsam mit Verbündeten in den Krieg einzugreifen. Die Huthis haben große Teile des Nordjemen und Sanaa unter ihrer Kontrolle.

Immer mehr Drohnen

Die Huthis setzen zunehmend größere Drohnen ein und greifen damit auch Ziele in Saudi-Arabien an. Im Mai hatten sie einen Drohnenangriff auf zwei saudische Ölförderanlagen für sich beansprucht. Im Jänner hatten sie mit Drohnen eine Militärparade der jemenitischen Regierung angegriffen und Berichten zufolge sechs Menschen getötet, darunter einen hochrangigen Offizier. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. 3,3 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. (APA, 1.8.2019)