Der erlösende Satz aus dem Mund des Sprechers des Wiener Marktamtes: "Die Teigtaschen sind von guter Qualität."

Na ja, wenn man bedenkt, dass die Dim Sum illegal in einer Wiener Wohnung unter vielleicht weniger als idealen hygienischen Bedingungen hergestellt wurden, ist das schon wichtig. Der Begriff "nach Hausmacherart" bekommt da eine ganz neue Bedeutung. Dim Sum heißt ja "das Herz berühren" und nicht "den Magen umdrehen". Immerhin untersucht das Marktamt nun alle 535 Asia-Lokale in Wien.

Diese Teigtascherl sind zumindest äußerlich vom Schwein.
Foto: APA/AFP/Anthony Wallace

Wien ist da heikel. In Erinnerung ist noch ein US-Film ("Jahr des Drachen" oder so), wo in der New Yorker Chinatown Leichen im Tofu-Kessel im Keller schwimmen. Wie der Marktamtssprecher richtig sagt, ist eine Wohnung nicht geeignet, um eine Lebensmittelindustrie auszuüben: "Ich möchte nicht dort wohnen."

Wir hingegen möchten das nicht gerne essen. Haben wir aber vermutlich. Wobei, "Teigtaschen" – das ist so unspezifisch. Waren es Xiaolongbao oder Shuijing Xiajiao oder Siu Mai?

Egal, es ist jetzt leider damit zu rechnen, dass in Wien eine Dim-Sum-Knappheit ausbricht. Denn die wahre Ursache der Heimfabrikation sei ja, dass es an ausgebildeten Köchen mangelt, heißt es aus Kreisen der chinesischen Gastronomie. Kann es sein, dass Unglücksmensch Herbert Kickl mit seiner Zuwanderungspolitik auch für die Dim-Sum-Krise verantwortlich ist? (Hans Rauscher, 1.8.2019)