Hinteregger darf wieder das Frankfurt-Trikot tragen.

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Die ungewöhnliche Transfergeschichte des Martin Hinteregger hat am Donnerstag ihren Abschluss gefunden. Nach einer später aufgeklärten Rucksack-Causa, einem Feiervideo und hartem Feilschen um die Ablösesumme wechselt sich der Abwehrchef des ÖFB-Teams fix zu seinem erklärten Wunschverein Eintracht Frankfurt. Er unterschrieb beim von Adi Hütter betreuten Klub einen Fünfjahresvertrag.

Der FC Augsburg und Frankfurt hatten sich bereits am Dienstag über die Wechselmodalitäten verständigt. Es steht eine Ablöse von zwölf Millionen Euro im Raum. Der 26-jährige Kärntner wird nach dem Heimspiel der Frankfurter in der Europa-League-Qualifikation gegen Flora Tallinn (Hinspiel: 2:1-Sieg) mit dem Klub nach Österreich zurückfliegen. Die Frankfurter, deren sensationellen Lauf bis ins Europa-League-Halbfinale Hinteregger im Frühjahr mitgeprägt hatte, bereiten sich in Windischgarsten auf die neue Saison vor.

Herzensangelegenheit

"Die Eintracht ist mir sehr ans Herz gewachsen. Das letzte halbe Jahr war unglaublich, und ich fühle mich sehr wohl in Frankfurt. Daher bin ich froh, dass der Wechsel geklappt hat", wurde Hinteregger zitiert. Für Sportvorstand Fredi Bobic ist die lange Vertragslaufzeit "ein klares Signal: Wir wollen unseren Kader nachhaltig gestalten", meinte Bobic. "Martin hat in der Rückrunde der vergangenen Saison gezeigt, dass er ein Gewinn für uns ist."

Dass es dazu überhaupt kam, war eher branchenunüblich zustande gekommen. Nach einer Niederlage im Jänner hatte Hinteregger den damaligen Augsburg-Trainer Manuel Baum kritisiert. "Ich kann nichts Positives über ihn sagen und werde auch nichts Negatives sagen", hatte er nach einer Niederlage gemeint. Das reichte, um in Augsburg in Ungnade zu fallen. Hütter, der Hintereggers Qualitäten aus gemeinsamen Salzburg-Zeiten schätzt, nahm sich des Linksfußes an. Dieser avancierte auf Anhieb zum Fanliebling. Im Sommer machten sich die Fans in den sozialen Netzwerken für eine Rückkehr (#freehinti) stark.

Fragwürdige Methode

Mit dem Wechsel dürfte nun Ruhe um Hinteregger einkehren. Zuletzt war er gleich zweifach, einmal selbst und einmal unverschuldet, in die Negativschlagzeilen geraten. Ein im Internet kursierendes Handyvideo zeigt den Kärntner nach Abschluss des Augsburg-Trainingslagers in angeblich alkoholisiertem Zustand.

Noch zuvor hatte sich eine Meldung, wonach Hinteregger mit einem Frankfurt-Rucksack zum ersten Sommertraining in Augsburg antrat, als fehlerhaft herausgestellt. Es war einer vom ÖFB-Team gewesen. Auch diesen ziert ein Adler. (APA, 1.8.2019)