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Noch-Gouverneur Ricardo Rosselló berief am Tag vor seinem geplanten Rücktritt eine Sondersitzung des Kongresses ein, bei der allerdings kein Vizegouverneur bestellt wurde.

Foto: REUTERS/GABRIELLA N. BAEZ

San Juan – Am Freitagnachmittag soll Puerto Ricos Gouverneur Ricardo Rosselló seine amtlichen Funktionen zurücklegen. Das hatte Rosselló am vergangenen Mittwoch nach zweiwöchigen Massenprotesten bekanntgegeben. Doch wer nach 17 Uhr in dem US-Außengebiet die Regierungsgeschäfte übernehmen wird, ist weiterhin unklar.

Eigentlich sollte sein Parteikollege Pedro Pierluisi als Staatssekretär nominiert werden und somit die Nachfolge übernehmen. Dieser wurde am Donnerstag allerdings nicht vom Kongress bestätigt. Der Senat setzte für kommenden Montag eine Anhörung von Pierluisi an.

Feindliche Chat-Nachrichten

Sollte es bis zum Rücktritt am Nachmittag keinen bestätigten Vizegouverneur geben, müsste Justizministerin Wanda Vázquez vorübergehend das Amt übernehmen. Sie steht allerdings wegen Korruptionsvorwürfen selbst in der Kritik und hat bereits erklärt, kein Interesse an dem Posten zu haben.

Rosselló war durch das Bekanntwerden von Textbotschaften unter Druck geraten, in denen er und Mitglieder seiner Regierung sich über Journalisten, Frauen, Homosexuelle und Wirbelsturmopfer lustig machten. (red, APA, 2.8.2019)