Bilderbuchstart in Kourou.
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Kourou/Cape Canaveral – Eine Trägerrakete vom Typ Ariane 5 ist mit zwei Telekommunikationssatelliten an Bord ins All gestartet. Europas wichtigste Lastenrakete hob am Dienstagabend mitteleuropäischer Zeit vom Weltraumbahnhof Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ab, wie der Betreiber Arianespace bekannt gab. Es war der dritte Start einer Ariane-5-Rakete in diesem Jahr.

An Bord hatte die Rakete einen Satelliten für den Betreiber Intelsat, der seinen Sitz in Luxemburg hat, und den EDRS-C-Satelliten von Airbus und der Europäischen Weltraumorganisation ESA.

Der Zweck der Fracht

Der EDRS-C ist ein wichtiger Bestandteil des European Data Relay System (EDRS), einer "Datenautobahn" im All. Dieses Laserkommunikationsnetzwerk ermöglicht einen schnellen Datentransport im Weltall, umfassende Informationen können zur Erde gesendet werden. So will man beispielsweise sicherstellen, dass die klimatischen Entwicklungen auf der Erde in Echtzeit vom All aus mitverfolgt werden können.

Teile des Satelliten wurden in Österreich hergestellt: Gegen die widrigen äußeren Bedingungen ist er durch eine Thermalisolierung geschützt, die das österreichische Weltraumunternehmen RUAG Space Austria mit Sitz in Wien und Berndorf (NÖ) entwickelt hat. Die Isolierung besteht aus mehreren Schichten einer metallbedampften Polyimidfolie. Darüber hinaus lieferte das Unternehmen Elektronikbauteile für den Bordcomputer, teilte RUAG Space Austria mit.

Der Intelsat 39 wiederum ist der 61. Intelsat-Satellit, der von Arianespace ins All gebracht wurde. Er soll Mobilfunkbetreibern, Unternehmen und Internetdienstanbietern ermöglichen, schnellere und effizientere Dienste anzubieten. Regierungen wollen mit Hilfe von Intelsat 39 die digitale Kluft in abgelegenen Gebieten verringern.

Start in Florida

Auch die Konkurrenz von Arianespace war indes nicht untätig: Eine Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk hat den israelischen Kommunikationssatelliten Amos-17 in seine Umlaufbahn befördert. Der Start erfolgte vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus.

33 Minuten nach dem Start habe der Satellit sich erfolgreich von der Rakete getrennt, teilte das israelische Unternehmen Spacecom am Mittwoch mit. Amos-17 gehört zu einer Serie von israelischen Kommunikationssatelliten, die von Spacecom betrieben werden. Der Raketenstart wurde diesmal nicht in Rechnung gestellt, da vor knapp drei Jahren der geplante Start von Amos-6 in der spektakulären Explosion einer Falcon 9 endete.

Amos-17 soll nun binnen drei Monaten betriebsbereit sein und Kommunikationsdienste für Afrika liefern. Dabei geht es vor allem darum, Anwender südlich der Sahara mit drahtlosen Internetzugängen zu versorgen. (red, APA, 7. 8. 2019)