Daten und ihr Missbrauch in "The Great Hack" auf Netflix

Foto: Screenshot Netflix

Wir wissen es und tun es trotzdem: Wir nutzen soziale Netzwerke, allen voran Facebook. Wir posten, liken, kommentieren, erzählen Privates. Und wissen, dass diese Daten wertvoll sind und sich mit ihnen jede Menge Geld verdienen lässt. Richtig gefährlich kann es dann werden, wenn diese Daten dafür genutzt werden, demokratische Systeme zu gefährden. Weil Menschen gewollt und maßgeschneidert manipuliert werden.

Und ihnen das nicht bewusst ist. Dieses System haben die Datenexperten von Cambridge Analytica perfektioniert, deren Services etwa beim Wahlkampf für Donald Trump oder für die Brexit-Kampagne zum Einsatz kamen. "Wir bombardierten sie über Blogs, Webseiten, Artikel, Videos, Anzeigen, jede Plattform, die zur Verfügung stand – bis sie die Welt so sahen, wie wir es wollten. Und bis sie für unseren Kandidaten stimmten", beschreibt Brittany Kaiser, Ex-Managerin von Cambridge Analytica, in der Netflix-Doku The Great Hack dieses Geschäftsmodell.

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Filmemacher Karim Amer und Jehane Noujaim treffen auch Aufdeckerjournalistin Carol Cadwalladr, Wissenschafter David Carroll oder Datenanalyst Christopher Wylie, der früher ebenfalls für Cambridge Analytica tätig war, sich geläutert gibt und helfen will, die Machenschaften des Konzerns aufzudecken. All das ist spannend inszeniert und hilft, besser zu verstehen, wie Cambridge Analytica arbeitete. Auf die Frage aber, inwieweit das Unternehmen tatsächlich Einfluss auf Wahlentscheidungen hatte, gibt auch diese Doku keine Antwort. Beweise gibt es nicht. (Astrid Ebenführer, 3.8.2019)