Reinhard Teufel muss eine Kontakte zu Martin Sellner erklären .

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Wien – Der Kabinettschef von Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), bestreitet zwar jegliche Involvierung in die Hausdurchsuchung bei dem Sprecher der rechtsextremen Identitären, Martin Sellner – gegenüber der Boulevardzeitung "Österreich" räumte er nun aber ein, den Rechtsextremisten in seiner Zeit als Büroleiter von Ex-Sportminister und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache einmal getroffen zu haben. Später habe dieser ihm "hin und wieder SMS geschickt". Während seiner Zeit als Kabinettschef von Kickl habe er mit Sellner aber weder gesprochen noch diesen getroffen.

Die "Kronen Zeitung" hatte berichtet, dass Teufels Name im Ermittlungsakt aufscheine, der eine angebliche Vorwarnung Sellners kurz vor dem Zugriff beleuchten soll. Grund für die Hausdurchsuchung bei Sellner war eine Spende des Christchurch-Attentäters an die Identitären. Die Beamten warteten damals mehrere Minuten, bevor ihnen Sellner die Tür öffnete, obwohl sie Geräusche im Inneren der Wohnung vernahmen.

Sellner löschte E-Mails

Später stellte sich heraus, dass Sellner E-Mails zwischen ihm und dem Attentäter vierzig Minuten vor dem Eintreffen der Polizei gelöscht hatte.

Die "Krone" berichtete nun am Freitag, dass Teufels Name im "Ermittlungsakt des BVT" beziehungsweise im "BVT-Extremismusakt" zu Verflechtungen der Identitären mit der FPÖ auftauche und stellt den ehemaligen Kabinettschef in Zusammenhang mit der Hausdurchsuchung. Im Innenministerium konnte man dies nicht bestätigen. Auch bei den mit dem Fall betrauten Staatsanwaltschaften scheint Teufels Name nicht auf. In Wien wartet man aber noch auf einen polizeilichen Ermittlungsakt, betonte man dort.

Teufel bezeichnete die Spekulationen als völlig schleierhaft. "Ich sage deutlich: Ich habe niemanden gewarnt. Ich habe mit niemandem darüber gesprochen. Ich war im Vorhinein nicht einmal informiert." Kickls einstiger Kabinettschef erwartet sich nun von denjenigen, "die diese Gerüchte in die Welt setzen, dass sie aus der Deckung kommen und ihre Vorwürfe öffentlich erheben, damit ich mich rechtlich zur Wehr setzen kann".

Jenewein will alle klagen

FPÖ-Nationalratsabgeordneter Hans-Jörg Jenewein betonte in einer Aussendung, niemals mit Sellner gesprochen oder diesen getroffen zu haben. "Jegliche gegenteiligen Behauptungen werden von mir umgehend geklagt", betonte er zu "aktuellen medialen Falschmeldungen". (red, APA, 2.8.2019)