Rapid Wien schließt geradezu nahtlos an die vergangene Saison an.

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St. Pölten – Rapid ist der Auftakt in die neue Fußball-Bundesliga-Saison misslungen. Nach der 0:2-Heimniederlage in der ersten Runde gegen Red Bull Salzburg wurden noch die positiven Aspekte hervorgehoben, das 2:2 am Sonntag beim SKN St. Pölten ließ aber keinen Spielraum mehr für Schönfärberei. "Man kann schon von einem verpatzten Saisonstart sprechen", gab Kapitän Stefan Schwab zu.

Auch Trainer Dietmar Kühbauer war die Enttäuschung über den Auftritt der Hütteldorfer bei seinem Ex-Club deutlich anzumerken. "Vor allem in der zweiten Hälfte haben wir jede Kompaktheit vermissen lassen. Das ist sehr ärgerlich, da muss man schon mit der Mannschaft sprechen", erklärte der Ex-Teamspieler.

Kühbauer: "Insgesamt war es zu wenig"

Man habe die Niederösterreicher kaum unter Druck setzen können, gestand Kühbauer. "Wir haben zwar wenig zugelassen und hätten auch noch gewinnen können, aber insgesamt war es trotzdem zu wenig."

Schwab war ebenfalls unzufrieden. "Wir haben es nicht geschafft, das Spiel über längere Phasen zu kontrollieren. Wir waren einfach zu unsicher am Ball." Der Mittelfeldmann deutete zudem Zweifel an der Einsatzbereitschaft mancher Mitspieler an. "Wenn wir schon nicht gut im Spiel sind, müssen wir wenigstens wie erwachsene Männer spielen."

Dabei hätte es für Rapid noch schlimmer kommen können. Eine Attacke von Maximilian Hofmann in der 19. Minute knapp außerhalb des Sechzehners an Husein Balic wäre eigentlich mit Rot wegen Torraubs zu ahnden gewesen, Schiedsrichter Christopher Jäger gab aber nicht einmal ein Foul. "Das war eine klare Rote Karte, eine Schlüsselszene", meinte SKN-Coach Alexander Schmidt.

Hofmann im Glück

Hofmann selbst war froh, weiterspielen zu dürfen. "Anhand der Fernsehbilder können wir uns nicht beschweren, wenn es da Rot gibt", sagte der Innenverteidiger. Kühbauer zeigte sich in diesem Zusammenhang eher wortkarg. "Der Schiedsrichter hat heute auf beiden Seiten nicht auf höchstem Niveau agiert, auch wenn er bemüht war."

Gesprächiger wird der Coach wohl in den kommenden Tagen gegenüber seiner Mannschaft sein, wenn es darum geht, die Gründe für die schlechteste Ausbeute aus den ersten beiden Liga-Runden seit 2010 – damals setzte es zum Auftakt zwei Niederlagen – aufzuarbeiten. In der kommenden Partie am Samstag daheim gegen den SCR Altach stehen die Grün-Weißen schon gehörig unter Zugzwang, zumal es danach gegen die mit blütenweißer Weste gestarteten Clubs Sturm Graz und LASK geht. Vor der Länderspielpause steigt dann noch am Wiener Verteilerkreis das Derby gegen die derzeit kriselnde Austria. (APA; 5.8.2019)