Die Mehrheit der Wiener U-Bahnfahrgäste lehnen das Pilotprojekt von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) zu bedufteten Garnituren ab.

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Es hat sich ausgeduftet in der Wiener U-Bahn: In der Bundeshauptstadt werden die Züge auch in Zukunft unparfümiert unterwegs sein. Denn die Mehrheit der Fahrgäste hat sich per Online-Voting gegen die Fortführung des im Juli durchgeführten Duft-Pilotprojekts ausgesprochen, wie Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer am Montag informierten.

21.000 Teilnehmer sprachen sich demnach gegen beduftete U-Bahnen aus, während 16.000 Menschen mit den Zug-"Deos" etwas anfangen konnten. Daher wird die Idee nicht weiter verfolgt. "Für uns ist das Ergebnis eine Bestätigung, dass unsere bisherigen Maßnahmen, wie etwa das Essverbot, das Raumklima bereits merklich verbessert haben", interpretierte Steinbauer das Abstimmungsresultat.

Der Duft im Test

Von 3. Juli bis Monatsende ließen die Verkehrsbetriebe insgesamt vier U-Bahn-Züge – je zwei auf der U1 und der U6 – durch die Stadt brausen, die mit den Düften "Relax", "Energize", "Fresh White Tea" und "Happy Enjoy" angereichert waren. Im Internet konnten die Fahrgäste darüber abstimmen, ob sie die Maßnahme begrüßen oder nicht.

Obwohl eine Mehrheit dagegen war, wird es im September noch einmal ein kurzfristiges Schnupper-Revival geben. Man habe sich eine "coole Aktion" überlegt, "die Duft und Klimaschutz kombinieren", kündigte Sima an. Zum Einsatz wird die Note "Energize" kommen, das die Beduftungs-Befürworter zu ihrem Sieger erkoren haben.

Was hinter der "coolen Aktion" steckt, will noch nicht verraten werden. Dass noch einmal Garnituren beduftet werden, schloss eine Sprecherin jedenfalls aus. Das einmonatige Pilotprojekt schlug laut Verkehrsbetrieben mit 5.000 Euro zu Buche. (APA, 5.8.2019)