"Keine roten Linien" für Verhandlungen nach der Wahl, sagt Hofer.

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Die FPÖ hat am Montag ihre Bundesliste für die Nationalratswahl eingereicht. Angeführt wird die Liste vom designierten Parteichef Norbert Hofer, auf dem zweiten Platz folgt Ex-Innenminister Herbert Kickl. Hofer wird zudem Spitzenkandidat im Burgenland sein, Kickl in Niederösterreich. Beide zeigten sich bei der Übergabe der Liste "bestens gelaunt" und "topmotiviert" für den Wahlkampf.

Auf den ersten zehn Listenplätzen der FPÖ finden sich fast ausschließlich Routiniers. Auf Platz drei reihten die Freiheitlichen Ex-Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs. Auf den Plätzen vier bis sieben sind mit Petra Steger, Susanne Fürst, Hannes Amesbauer und Philipp Schrangl vier erfahrene Nationalratsabgeordnete zu finden.

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Der Jurist Norbert van Handel wurde als einziger Quereinsteiger auf Platz acht der Liste gereiht. Komplettiert werden die ersten zehn Listenplätze von den Nationalratsabgeordneten Hans-Jörg Jenewein und Carmen Schimanek. Beschlossen wurde die Bundesliste bereits Ende Juni bei einem Bundesparteipräsidium in Salzburg – laut Hofer "einstimmig und in großer Harmonie".

Für den anstehenden Wahlkampf zeigte sich Hofer "sehr motiviert". "Ich freue mich irrsinnig auf diesen Wahlkampf, weil wir wild entschlossen sind, ein gutes Ergebnis einzufahren", gab er sich kämpferisch und fügte hinzu: "Wir wollen so stark werden, dass sich Schwarz-Grün nicht ausgeht."

FPÖ wünscht sich Überraschung nach Ibiza

Auch Kickl zeigte sich "topmotiviert für diese Wahlauseinandersetzung". Er ist überzeugt davon, dass die FPÖ mit dem "klarsten Kurs und dem besten Programm" in die Nationalratswahl startet. Für ihn sei es wichtig, nach der Ibiza-Affäre mit einem guten Ergebnis zu überraschen, sagte er.

Wichtig sei das auch wegen einer guten Position in etwaigen Koalitionsverhandlungen. "Unsere Hand ist ausgestreckt", sagte Kickl in Richtung des ehemaligen Regierungspartners ÖVP. "Aber man kann uns nicht diktieren, unter welchen Bedingungen", sagte er und bezog damit Stellung. Kickl besteht im Fall einer weiteren Regierungszusammenarbeit mit der ÖVP weiterhin auf das Innenressort, auch wenn die Volkspartei zuletzt immer wieder abgewinkt hat. Vielleicht müsse die ÖVP bei den Verhandlungen "über den eigenen Schatten springen", empfahl Kickl dem ehemaligen Koalitionspartner im Wissen, dass das schwierig werden könnte. "Denn auch der Schatten der Türkisen ist Schwarz", so Kickl.

"Keine roten Linien"

Laut Hofer habe man sich jedenfalls "ganz bewusst keine roten Linien" für die Verhandlungen gesetzt. "Wir wollen einfach mit großem Gewicht in die Verhandlungen gehen, damit wir eine starke Position haben", sagte er. "Je stärker uns der Wähler macht, desto wahrscheinlicher wird es, dass wir uns durchsetzen." (APA, 5.8.2019)