Soldaten des Kommandos Spezialkräfte Marine in Eckernförde.

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Berlin/Teheran – Nach der Absage an eine US-Militärmission in der Straße von Hormuz lotet die deutsche Regierung die Möglichkeiten eines europäischen Einsatzes aus. Großbritannien will sich der US-geführten "Operation Sentinel" anschließen, was Deutschland ablehnt. "Wir wollen eine europäische Mission", erklärte Außenminister Heiko Maas am Montag.

Nach Angaben des Auswärtigen Amts wird es noch in dieser Woche auf hoher Beamtenebene Gespräche mit Frankreich geben. Auch innerhalb der Europäischen Union in Brüssel wolle man darüber sprechen.

Marine steht bereit

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums ließ keinen Zweifel daran, dass sich die Deutsche Marine an einer solchen Mission auch beteiligen könnte. "Gehen Sie mal davon aus, dass die Deutsche Marine bisher alle Anforderungen, die an sie herangetragen worden sind, leisten konnte. Ich sehe keinen Grund, warum das nicht in Zukunft auch so sein soll."

Die Regierung in Berlin hatte in der vergangenen Woche eine Anfrage der USA zur Teilnahme an einer Mission zum Schutz des Handelsverkehrs im Persischen Golf abgeschlagen, weil sie die US-Strategie des "maximalen Drucks" auf den Iran nicht unterstützen will.

Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA hat die Sicherheitslage auf der wichtigen Handelsroute durch die Straße von Hormus dramatisch verschlechtert. In den vergangenen Wochen sind dort Schiffe festgesetzt und angegriffen worden. (red, APA, dpa, 5,8,2019)