Tobias Pötzelsberger moderiert erstmals die ORF-"Sommergespräche".

Foto: Screenshot ORF

Ein Holztisch, zwei Sessel, zwei Menschen, hinter ihnen Gebüsch, zu deren Füßen flackernde Kerzen. Fehlte nur noch der Spritzwein an diesem fast romantisch anmutenden Bild auf der "Studio-2"-Terrasse am ORF-Küniglberg. Die diesjährigen "Sommergespräche" versprechen abendlich vertraute Gemütlichkeit.

Vertraulichkeiten sollten sich im ersten "Sommergespräch" mit Liste Jetzt-Chefin Maria Stern am Montagabend aber nicht einstellen, dafür sorgte Neo-Moderator Tobias Pötzelsberger, der nach den Ibiza-Videos jetzt mit den Spitzenvertretern der Parlamentsparteien zu tun hat, was rein inhaltlich womöglich die größere Herausforderung war.

"Donald-Duck-Prinzip"

Im Ringen um die Relevanz der "Sommergespräche" spielte Pötzelsberger verschiedene Moderatorentypen durch, ohne sich recht für eine entscheiden zu können. Stern sah sich abwechselnd dem Oberlehrer ("Bitte, jetzt nicht ablenken.") gegenüber, dann wider dem Kumpel ("Donald-Duck-Prinzip", "tollpatschig hinfallen und dann auch wieder aufstehen"), schließlich den peinlich genauen Frager ("Wann haben Sie zuletzt ein Plastiksackerl gekauft?"), insistierte, rechnete vor, hakte nach. In der Geschichte der "Sommergespräche"-Moderatoren wird er als nicht der Schlechteste eingehen. Die Premiere hat er mit Anstand absolviert. Das Format? Gibt nicht mehr her. (Doris Priesching, 6.8.2019)