Mit einem mickrigen Punkt nach zwei Spielen ist Rapid in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Die Hütteldorfer scheinen aktuell das letztjährige Seuchenjahr zu wiederholen, als man gar den Europacup verpasste. Rapid dürfte aber nicht nur die sportliche Misere aus der letzten Saison mitschleifen, denn auf Twitter haben sich nun einige User über eine Werbung für den grün-weißen "Rapid mobil"-Handytarif beschwert. Vorwurf: Diese sei rassistisch.

Ein Mexikaner, ein Deutscher und ein Chinese

Im dazugehörigen Promo-Video von Februar 2019 heißt es: "Es gibt in Österreich Mobilfunkbetreiber, bei denen gehen die Einnahmen vielleicht nach Mexiko, möglicherweise nach Deutschland oder eventuell nach China …" Untermalt werden die jeweiligen Länder mit Personen, die Klischees und Stereotype des Landes erfüllen. Der Mexikaner trägt einen Sombrero und Poncho und spielt auf einer Gitarre. Der Deutsche wird als reicher Bonze dargestellt, raucht eine Zigarre und trägt einen Anzug. Dazu darf die schwarz-rot-goldene Krawatte nicht fehlen. Der Chinese trägt einen asiatischen Kegelhut und einen vermutlich falschen Bart. Dazu ertönt traditionelle Musik.

SK Rapid Wien

Schließlich verspricht Rapid mobil daraufhin, dass alle Einnahmen in Hütteldorf bleiben. Klublegende Steffen Hofmann gaberlt dazu im Trainingsanzug. Auf dem dazupassenden Werbeplakat schnippt der Exspieler die drei Ausländer aus dem Plakat beziehungsweise Hütteldorf. Die gesamte Werbekampagne entrüstet nun einige Twitter-User. Neben den zweifelhaft bedienten Stereotypen fragt sich auch ein Nutzer: "Entweder versteh ich das falsch oder sie sagen 'Mexikaner(?), Asiaten(?) und Gstopfte haben hier nix verloren.'"

Rapid hat bereits darauf reagiert

Rapid hat bereits auf den Ursprungstweet geantwortet und betont, dass diese Werbung seit Juni nicht mehr verwendet wird. "So diese als rassistisch empfunden wurde, bedauern wir dies ausdrücklich." Die Wiener verweisen auf eine der letzten Ausgaben des Fußballfachmagazins "Ballesterer", die sich ebenfalls mit dieser Problematik befasst hat.

Es ist anzunehmen, dass die Werbung ursprünglich ein Seitenhieb auf die Mobilfunk-Konkurrenten A1 Telekom Austria (Mehrheitseigentümer ist der mexikanische Konzern América Móvil von Carlos Slim), Magenta (Tochter der deutschen Telekom) und Hutchison Drei Austria (Mutterkonzern aus Hong Kong) sein sollte.

Rapid-Tarif seit 2016

Seit Ende 2016 bietet der Rekordmeister Rapid mobil für Fans an. Der Tarif entstand aus einer Zusammenarbeit von Rapid und Ventocom. Dieses Unternehmen steht auch hinter dem Hofer-Mobilfunk Hot. Ventocom-Chef Michael Krammer ist gleichzeitig Rapid-Präsident. Im November wird er sein Amt beim Fußballverein zurücklegen. (red, 6.8.2019)