Es war natürlich nur die übliche links-grüne Gemeinheit, dass über das gebackene Fischfilet gelacht wurde, mit dem die FPÖ dankenswerterweise eine Lanze für das österreichische Kulturgut Schweinsschnitzerl im Kindergarten brechen wollte. Dass die FPÖ doch keine Partei wie alle anderen ist – sondern viel humorbegabter! –, zeigte sie, als sie kurz darauf ihre gerechte Empörung über den Dim-Sum-Skandal mit einer Werbung für polnische Piroggen bebilderte. Ein Teigtascherl ist ein Teigtascherl ist ein Teigtascherl.

Optisch ist die Pirogge eine zarter gebaute Verwandte der Kärntner Nudel, in der ja neben Kas auch anderes zugelassen ist. Selbstverständlich auch jenes Tier, von dem echte Österreicher und Österreicherinnen überlegen sollten, ob es nicht statt oder zumindest neben dem Adler in das österreichische Wappen aufzunehmen sei: Sus scrofa, die echte Sau.

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Ein Teigtascherl ist ein Teigtascherl ist ein Teigtascherl. Hier im Bild Dim Sum.
Foto: REUTERS/Bobby Yip

Mit dem Schnitzerl- bzw. Fischerlbild wollte die eh schon immer judenfreundliche FPÖ natürlich nur einen alten jüdischen Witz nachstellen. Der geht ungefähr so: Kommt ein Jude zum Fleischhauer, zeigt auf den Schinken und sagt: "Ich hätte gerne etwas von diesem Fisch." Der Fleischhauer – nicht weniger pedantisch-skrupulös als die FPÖ bei ihrer Selbstergründung macht ihn darauf aufmerksam, dass das kein Fisch, sondern Schinken sei, worauf der Kunde entgegnet: "Hab' ich gefragt, wie der Fisch heißt?" Na also, geht ja. (Gudrun Harrer, 6.8.2019)