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Der türkische Präsident hat am Dienstag erneut mit einer Militäroffensive in Nordsyrien gedroht.

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Washington – Die USA und die Türkei vereinbart, so bald wie möglich ein gemeinsames Operationszentrum in der Türkei einzurichten, um die Einrichtung der Sicherheitszone in Syrien zu koordinieren und zu verwalten. Das gab das türkische Außenministerium am Mittwoch bekannt. Das Zentrum soll sich demnach in der Türkei befinden. Zuvor hatte es aus Ankara bereits geheißen, dass zu dem Thema "positive und eher konstruktive Gespräche" stattgefunden hätten.

US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte die Türkei zuvor noch eindringlich vor einer einseitigen Militäroffensive in Nordsyrien gewarnt. Ein solches Vorgehen wäre "inakzeptabel", und die USA seien bereit, einen "einseitigen Einmarsch" zu verhindern, der die US-Verbündeten in Syrien gefährden würde, sagte der Minister am Dienstag auf einem Flug nach Tokio.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte am Dienstag erneut mit einer Militäroffensive gedroht. "Es ist unsere höchste Priorität, den Terrorsumpf in Nordsyrien auszutrocknen", sagte er. Der Prozess, der mit zwei vorherigen türkischen Offensiven in Nordsyrien begonnen habe, werde "sehr bald" in eine "neue Phase" gehen.

Langjährige Forderung

Ein Gebiet an der türkischen Grenze wird von der Kurdenmiliz YPG kontrolliert. Die Türkei fordert daher dort schon seit Jahren eine von Kurdenmilizen befreite Pufferzone, hatte aber jüngst ihre Rhetorik verschärft.

Die USA betrachten die YPG als Verbündete gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) – zum Unmut der Regierung in Ankara, die die YPG wegen ihrer Nähe zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation einstuft. Die Türkei ist seit 2016 bereits zweimal gegen die YPG vorgegangen. (APA, red, 7.8.2019)