Die Alte Klavierfabrik Atzgersdorf (23. Bezirk) ist Teil des Themen-Trails "Urbane Produktion" und ist am Samstag, dem 14., und am Sonntag, dem 15. September, jeweils von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen.

Foto: Open House Wien/Nikos Kouklakis

Zum bereits sechsten Mal öffnen sich am 14. und 15. September die Türen und Tore von Wiener Gebäuden, wenn es wieder heißt: "Open House". An den beiden Tagen sind 69 Wohn-, Büro- und Industriegebäude sowie diverse Schulen und Sonderobjekte in Wien und im angrenzenden Niederösterreich für die Allgemeinheit geöffnet. "Volunteers" bieten Führungen durch die Häuser an und erzählen etwas über die Geschichte und die Ideen der Planer dahinter.

Gemeindebauten als Thema

Von den 69 Gebäuden (davon 64 in Wien, verteilt auf 17 Bezirke) sind heuer 52 erstmals dabei, erklärten die Organisatorinnen Iris Kaltenegger und Ulla Unzeitig am Mittwoch bei einem Pressegespräch. Auch heuer wird es wieder eigene "Themen-Trails" geben, einer führt zu Wiener Gemeindebauten wie dem Karl-Seitz-Hof und dem Sandleitenhof. Die meisten der insgesamt sechs teilnehmenden Gemeindebauten sind allerdings nur am Samstag (14. 9.) geöffnet.

Der zweite Themen-Trail namens "urbane Produktion" beschäftigt sich mit der sogenannten "Produktiven Stadt" und führt zu produzierenden Unternehmen im Bereich Lebensmittel wie etwa der Betrieb "Hut und Stiel" in der Donaustadt, der auf Kaffeesatz Pilze wachsen lässt, oder die Schneckenmanufaktur Gugumuck in Rothneusiedl. Auch der gleich nebenan liegende Haschahof kann an den beiden Tagen besichtigt werden.

Viele Häuser nur Samstag oder Sonntag offen

Neben den beiden thematischen Schwerpunkten ist die Vielfalt der übrigen zu besichtigenden Häuser beachtlich. Das Spektrum reicht vom Tresorraum der Länderbank von Otto Wagner über Sakralbauten wie das Dominikanerkloster, die Kapelle in der Rossauer Kaserne oder die Wotruba-Kirche bis zur "Notgalerie" in der Seestadt Aspern, eine ehemalige Holzkirche, die nun als Galerie fungiert.

Nur 25 der 69 Häuser sind an beiden Tagen geöffnet, die meisten also entweder nur Samstag oder nur Sonntag. Aufschluss über die Zeiten im Detail gibt die Website der Veranstaltung (siehe unten). Bei einigen Locations werden rund 20-minütige Führungen mit Architekturexperten angeboten, an allen Stationen stehen aber jedenfalls geschulte Freiwillige für Auskünfte zur Verfügung. Bei den Stationen im ersten Bezirk müssen auch manchmal Wartezeiten einkalkuliert werden, so Kaltenegger.

Von den angepeilten 250 Volunteers werden übrigens noch welche gesucht. Die Freiwilligen bekommen zuvor eine Einschulung über die jeweiligen Gebäude, teilweise auch direkt von den Architekten. Bisher habe man es stets geschafft, eine ausreichende Anzahl an Volunteers zu finden. "Zu wenige hatten wir aber auch noch nie", so Unzeitig schmunzelnd.

40 Städte weltweit

Das erste "Open House" fand 1992 in London statt. Mittlerweile gibt es das Event weltweit in mehr als 40 Städten, wobei darauf geachtet wird, dass sich die einzelnen Termine möglichst nicht überschneiden. (Martin Putschögl, 8.8.2019)